Konzert in Bogota



 

Gestern Abend bin ich bei dem Kolumbianer vorbei gefahren, den ich vor Monaten über’s Netz kennen gelernt hatte. Er heißt Bicho und ist ein netter Typ, seine Wohnung sieht aus wie ein halbes Musikstudio. Haben Bierchen getrunken und bisschen gequatscht, dann hat er mich mit auf ein Konzert von ’ner Band namens „Comadre Araña“ genommen.

Die Band hat vier umwerfende Sängerinnen. Die Mucke kann ich schlecht beschreiben, aber hat mir gut gefallen. Die Texte waren spanisch, die Musik teilweise recht mystisch, aber auch mit traditionellen kolumbianischen Elementen. Eine der Sängerinnen hat’s mir besonders angetan, sie kam mal lustig, mal dramatisch rüber, ich konnte den Blick einfach nicht von ihr wenden. Sie hatte so viel Charisma, dass ich sie als den Barack Obama des Gesangs bezeichnen würde. Hab hinterher bisschen mit ihr geschnackt und ihr gesagt, dass ich sie sofort zur Präsidentin wählen würde. :) Zum Dank hab ich ein nettes Foto mit ihr bekommen.

Felix mit Sängerin

Nach dem Konzert hab ich mit Bicho und seinen Freunden auf der Straße noch weiter Bierchen getrunken, gegen vier ging’s mit dem Taxi zurück ins Hotel. Hab mich vom Taxifahrer noch schön abziehn lassen, er brabbelte irgendwas von Mindestpreis mal Personenzahl, was aber kompletter Schwachsinn war, wie ich heute erfahren hab.

Tag in Bogota



 

Für meine letzten zwei Nächte in Bogota hab ich mir mal bisschen Luxus gegönnt und mir ein riesiges Hotelzimmer mit Fernseher, Kühlschrank und Sesseln genommen. Heute Nachmittag bin ich dann mal bisschen durch’s Stadtzentrum marschiert. Hat mir richtig gut gefallen, es gibt ’ne Menge historische Kolonialarchitektur, gemischt mit süßen kleinen Häuschen und Wolkenkratzern. Solche Gegensätze finde ich immer unglaublich spannend.

Plaza BolivarKathedraleStraßeHistorisches Zentrum

Heute Abend geh ich mit ’nem Kolumbianer namens Alfredo auf die Piste, den ich über die Mixotic kennen gelernt hab. Mal gucken, was das Nachtleben so zu bieten hat, mit ’nem Einheimischen ist’s nochmal bisschen interessanter.

Ska und weiter nach Medellin



 

Gestern Abend hab ich Alejandra nochmal getroffen und zum Essen eingeladen. Danach hat sie mich auf ’ne Open-Air Ska-Party in Popayan geschleppt. Und da ging echt ordentlich die Post ab, die Party steigt wohl jeden Monat und jeder, der einigermaßen jung ist, feiert dort ab. Ich hatte leider nur zwei Stunden, weil dann mein Nachtbus fuhr. Hätte ich das eher gewusst, wäre ich noch ’nen Tag länger geblieben. Der Blondie-Bonus hat auf jeden Fall gewirkt, ein paar Chicas wollten unbedingt Fotos mit mir machen. :)

Hab mich dann von Alejandra verabschiedet und bin schön beduselt in den Bus gefallen, hab die ganze Nacht gedöst und bin um 12 Uhr mittags in Medellin angekommen. Hab ein echt nettes Hostel gefunden, mal sehn, was hier so geht, werd mich heute auf jeden Fall auf die Partypiste begeben.

Die Friseuse mit der hübschen Tochter



 

In Kolumbien hat niemand blonde Haare und Touris gibt’s auch nicht gerade in Massen, ein Blonie-Bonus könnt sich hier also massiv auszahlen. Meine Strähnen sind nach dem letzten Friseurbesuch fast komplett abgeschnitten und ich hab ’ne ganze Weile hin und herüberlegt, ob ich mir neue besorgen sollte. Mir würden zwar Chicas auf 100 Meter Entfernung zujubeln, aber auch für jeden sonst wäre ich direkt als ausraubenswerter Gringo zu erkennen. Man muss Prioritäten setzen, also bin ich gestern Abend zum Friseur gegangen.

Die Friseuse war ’ne nette, geschwätzige Dame und hat mir ’ne ganze Menge über die Region erzählt und was es hier alles zu sehen gibt. Ich wollte nach wie vor am nächsten Tag weiter Richtung Norden nach Medellin ziehen, aber sie hat mich überzeugt, tagsüber noch ’nen Ausflug ins nahegelegene Silvia zu machen. Silvia ist ein kleines Städtchen im Grünen, umgeben von viel indianischer Kultur. Sie meinte, ich solle bloß vor Einbruch der Dunkelheit zurück kommen, um die Entführungsgefahr zu minimieren. Nach Medellin könne ich aber ruhig den Nachtbus nehmen, den die Straße dorthin sei ruhig und stark bewacht. Das ist mir auch ganz recht, denn die 12 Stunden Fahrt dorthin hätten sonst ’nen ganzen Tag vergeudet. Ich freue mich schon richtig auf den Norden, denn angeblich ist das Volk dort komplett besessen von Rumba (Party).

Immer wieder erzählte die Friseuse von ihrer 19jährigen Tochter namens Alejandra, was mich nach und nach immer neugieriger machte. Kurz darauf kam sie schließlich im Laden… mit ’nem sehr beeindruckenden Dekolleté. Sie schnackte mit ihrer Mutter, hin und wieder auch mit mir und war echt ein süßes Ding. Ihre Augen waren leicht asiatisch angehaucht, so bisschen im Peru-Style, das find ich ja ziemlich sexy.

Felix und Alejandra

Irgendwann war mein Kopf fertig behandelt und ich wollte Fußball gucken gehn. Eigentlich hatte ich mich auf das Rückspiel des südamerikanischen Champions-League-Finales mit Liga de Quito gefreut, aber das interessierte in Kolumbien gerade keinen, weil hier zeitgleich das Finale von so ’ner Art kolumbianischem DFB-Pokal stieg. Die ganze Stadt war aus dem Häuschen und schon den ganzen Tag am Fahnen schwingen. Es sah nach ’ner guten Party aus, da wollte ich auf jeden Fall dabei sein. Ich fragte Alejandra, ob sie nicht mitkommen will. Sie hatte am nächsten Tag ’ne Prüfung in der Uni, wusste aber auch Prioritäten zu setzen und war einverstanden. :)

Ich kaufte uns ein paar Bierchen und wir schnackten schön. Der Fußball war auch nicht schlecht, aber nicht annähernd so interessant wie Alejandra. Am Ende stand’s 1:1, in ’ner Woche gibt’s ein Rückspiel. Das Ergebnis war Grund genug für Hupkonzerte und Autokolonnen in Paraty. :) Ich trank noch ein Abschiedsbierchen mit Alejandra, dann brachte ich sie zurück nach Hause.

Party in Quito



 

Nach den ruhigen Tagen in den Bergen hat’s mich gestern Abend wieder mal richtig nach ’ner heißen Runde Reggaeton gedürstet. Vorher hab ich aber noch ’nen Stopp in ’nem Parilla-Restaurant gemacht und die mir die mittlerweile schon bekannte Kilopfanne Fleisch bestellt. Das werd ich in Deutschland vermissen, da gibt’s sowas wohl nur zu unbezahlbaren Preisen.

Danach hab ich in der Bar vorbei geschaut, in der ich letzte Woche den Deutschen Jonas kennen gelernt hatte, und tatsächlich war er wieder da. Ich lernte zwei ecuadorianische Freunde von ihm kennen, wir schnackten bisschen und tranken lecker Mojito. Dann zogen weir weiter in ’ne Disco, in der angeblich gut Reggaeton laufen sollte.

Tat es dann aber leider gar nicht, die Musik war scheiße und der Laden gringoverseucht. Die beiden Ecuadorianer versuchten mir hier und da ’ne Chica zum Tanzen schmackhaft zu machen, aber keine gefiel mir, entweder es waren Gringas oder sie waren hässlich. Ich spielte ’ne Runde Billard, es wurde später und später und meine Stimmung nicht besser. Plötzlich sah ich eine kleine, süße Maus am Rand der Tanzfläche sitzen. Ich fragte sie einfach, wie sie heißt und wir kamen ins Schnacken. Die Kleine hieß Marildy und „klein“ ist hier wörtlich zu nehmen, 1,48 Meter, aber superschnucklig irgendwie, sie war Halb-Chichua und hatte deshalb was sehr indianisches an sich.

Bald machte die Disco dicht und ich schlug vor, noch zu ’nem After-Hour Laden um die Ecke zu gehen. Den kannte ich schon von letzter Woche und ich wusste, dass ich da auf jeden Fall meine Reggaeton-Dosis kriegen würde, was natürlich hervorragende Aussichten mit Marildy waren. :) Sie war einverstanden und wir zogen weiter.

Finale – oh, oh, naja…



 

Mann, Mann, Mann, wat ’ne Herausforderung, für mich und meine Nerven! Hab die erste Halbzeit vom Halbfinale in ’nem Restaurant mit Fernseher gesehn und war der einzige Gringo. Hab mich vor lauter Aufregung fast an meiner Forelle verschluckt! Die Türken bekamen vor lauter Ausfällen ja fast keine Mannschaft mehr zusammen und hätten eigentlich keinen Ball vor den Fuß bekommen dürfen und dann gehen sie auch noch in Führung! Ok, Schweini hat’s vier Minuten später gerichtet, aber auch danach war’s ein einziges Rumgestolpere, Rumpelfußball, mehr kann man dazu nicht sagen! Ich hab das Finale mit unseren Jungs schon fest in meinen Trip eingeplant, mitten in Quito wollte ich sein, wo genug Deutsche unterwegs sind, um fett Party zu machen, jetzt musste ich schon langsam Alternativpläne schmieden!

In der Halbzeitpause hab ich die Kneipe gewechselt, weil das Bild unscharf war. So bin ich im „Hotel Düsseldorf“ gelandet, wo ein Trupp 60jähiger deutscher Bergsteiger am Start war. Das Bild war zwar immer noch unscharf, aber wenigstens konnte man hier unter seinegleichen aus vollem Halse mitfiebern. Doch plötzlich gab’s ’nen Übertragungsausfall, alles schwarz – in Deutschland ja auch, wie ich gehört hab. Aber hier wurde noch etwas schlimmer zugeschlagen, denn insgesamt war das Bild dreimal weg im südamerikanischen Fernsehen. Frecherweise wurde währenddessen Werbung gezeigt, bis alles wieder funktioniert hat. Beim Stand von 1:1 wurde es dunkel… Werbung… Gelaber… und plötzlich stand’s 2:2, zwei Tore verpasst! Wenigstens in den letzten Minuten war das Bild wieder da und jaaaaaaaa, 3:2! Party, Jubel, Feierei. Der Führer der Bergsteigertruppe war ein Schweizer, der meinte, er fände es super, wie die Deutschen mitgingen, die Schweizer würden bei ’nem Tor nur anerkennend klatschen. Einfach nur klatschen bei ’nem Tor, das muss man sich mal vorstellen! Aber so viele schießt die Schweiz ja auch nicht. :)

Kurz nach dem 3:2 war das Bild wieder weg. Kurzes Bangen, dann die erlösende Nachricht, dass abgepfiffen wurde. Was für ’ne Zitterpartie, Mann, Mann, Mann. Das einzige, was mich für das Finale hoffen lässt, ist die Tatsache, dass wir gegen die Schwachen immer zu kämpfen hatten und gegen die Starken dann aufgedreht haben. Ich rechne mit Spanien im Finale, vielleicht gibt’s dann nochmal ’nen Kick in der Mannschaft. Ich werde auf jeden Fall in Quito sein, Sonntag 13:45 Uhr.

Gringo-Party in Montañita



 

Gestern Abend hab ich mich auf Partysuche in Montañita begeben. Eigentlich geht dort richtig die Post ab, aber ich hatte ein schlechtes Timing, am Dienstagabend war nicht viel los. Es gab nur zwei offene Läden und dort war Gringo-Party angesagt. Am Wochenende strömen wohl Massen an Equadorianern – und Equadorianerinnen – nach Montañita, aber so lange kann ich nicht warten.

Also hab ich ein paar Bierchen und Caipis gezischt und mit ein paar Travellern gequatscht. Ich hab ’nen Israeli kennen gelernt, der ausnahmsweise mal nicht mit ’ner Truppe in Kompaniestärke unterwegs war und noch dazu ganz nett, es gibt also noch Wunder auf dieser Welt. Ich hab ihm vom Hund in Puerto Lopez erzählt, der mich den ganzen Tag verfolgt hat. Er fragte mich, ob das zufällig im „Sol Inn“ Hostel war. Schließlich erzählte er mir, dass es ihm genauso ging und Helen ihm zwei Tage auf den Fersen war. Scheint ihr Hobby zu sein, Touris zu verfolgen. :)

Außerdem hab ich ’ne Deutsche kennen gelernt, die sich furchtbar über die einheimischen Kerle am Billard-Tisch aufgeregt hat mit ihrem Macho-Gehabe und ihren Prollsprüchen. Dann hat sie ’ne Runde mit ihenen gespielt und bald darauf hab ich sie mit einem von ihnen ihrem Hotel verschwinden gesehen. Es ist doch überall das gleiche auf der Welt. :) Die anderen Mädels waren nicht so das Wahre, wie ich bald feststellte, deshalb hab ich mich irgendwann ins Bett verdrückt.

Puerto Lopez – ab ans Meer



 

Heute Mittag hab ich mich in ’nen Bus nach Puerto Lopez gesetzt ’nem kleinen Örtchen am Meer. Im Bus hab ich zwei Schweizer kennen gelernt, Daniel und Michael, mit denen ich zusammen in ’nem Hostel-Dorm gelandet bin. Michael war ein netter Kerl, Daniel allerdings ein sehr seltsamer Typ. Ich kann mich nicht erinnern, jemals eine so durch und durch ernsthafte und humorlose Person gesehen zu haben. Wir haben zu dritt nach Touren in der Stadt geschaut und sind danach essen gegangen, in den ganzen zwei Stunden hab ich nur ein einziges Mal den Hauch eines Lächelns in seinen Mundwinkeln gesehen, vielleicht hab ich’s mir aber auch nur eingebildet. Ansonsten sagte er nichts und antwortete nur im Notfall in kurzen, knappen Sätzen.

Abends bin ich mit Daniel noch in die Dorfdisco gegangen, Michael war selbstverständlich diese Art von Vergnügen völlig zuwider. Daniel war wie gesagt ein netter Typ, hatte aber auch irgendwas tollpatschiges an sich. Er hatte ein kleines Bäuchlein, roch immer leicht verschwitzt und sprach wie alle Schweizer in halber Geschwindigkeit. Ich hätte ihm nicht zugetraut, sich erfolgreich einer Frau auch nur nähern zu können.

Doch in der Disco traute ich meinen Augen kaum. Während ich als klassischer Mittelfeldspieler abwartete und in Ruhe die möglichen Anspielstationen sondierte, entpuppte sich Daniel als Stürmer mit Brechstangenqualitäten. Kaum hatte ich mich versehen, tanzte er schon wild mit ’ner Gringo-Frau auf der Tanzfläche. Ich holte mir währenddessen ’nen Korb von ’ner Ecuadorianerin und dachte mir, Gringo-Frauen zählen ja nicht wirklich. Doch keine fünf Minuten später hatte der Michael ’ne lokale Chica im Schlepptau, und die waren wirklich extreme Mangelware, mehr als 20 Prozent Frauenanteil waren’s auf keinen Fall.

Ich fand schließlich auch noch eine, mit der ich bisschen rumtanzte, die sich aber leider auch bald wieder verdrückte. Schließlich brachten wir beide nicht mehr viel zu Stande und verzogen uns ins Bett.

Party light in Guayaquil



 

Gestern wollte ich mir die equadorianische Feierei mal näher anschauen, vorher musste aber Nahrung gefunden werden. Ich bin ziemlich auf den brasilianischen Fleischportionen hängen geblieben, deshalb hab ich ’nen Taxifahrer gefragt, wo’s in Guayaquil was vergleichbares gibt. Er hat mich zu ’nem Restaurant gebracht, wo endlich mal genug Wert auf das Wesentliche gelegt wurde: Fleisch, Fleisch und noch mehr Fleisch.

Ich hab ’ne Ladung bestellt und dachte zuerst, sie haben mir aus Versehen ’ne doppelte Portion gebracht, aber es war wirklich für eine Person gedacht. Auf den Tisch bekam ich ’nen kleinen Holzkohlegrill gestellt, der mit einem gefühlten Kilo verschiedenster Fleische beladen war. Unnötigen Schnickschnack wie Beilagen gab’s nicht, nur ein paar kleine Brotstücke, falls das Fleisch mal nicht mehr rutscht. :) Ich hab tatsächlich fast die ganze Ladung runter gekriegt und mich danach dem Herzinfarkt recht nahe gefühlt.

Zurück im Hotel wollte ich mich eigentlich zum Rausgehn fertig machen, fiel aber erstmal in ’nen tiefen Verdauungsschlaf, aus dem ich kaum mehr hochkam. Um ein Uhr schließlich packte mich das schlechte Gewissen, ich hätte es mir nie verziehen, meinen einzigen Freitagabend in der größten Stadt Ecuadors zu verpennen. Ich fragte den Hotelmann, wo in der Stadt was geht und er wollte mir doch allen Ernstes weiß machen, dass nichts mehr offen hat. Das konnte natürlich nicht sein und direkt eine Straßenecke weiter stolperte ich in die erste Disco. War ’ne kleine Kaschemme, in der südamerikanisch temperamentvoll getanzt wurde, aber ich hatte mir was fetteres vorgestellt. Ich fragte ’nen Taxifahrer, wo der Bär steppt, er meinte, er kenne ’nen guten Laden. Dann fuhr er mich in die abgeranzteste Gegend, die man sich vorstellen kann und ließ mich an ’nem noch abgeranzteren Laden raus.

Drinnen gab’s nur eigenartige Gestalten und dicke Frauen. Ich trank ein Bierchen und beschloss, mich danach aus dem Staub zu machen. Ein Typ laberte mich an und meinte, dass der Laden für ’nen Gringo ziemlich gefährlich sei. Ich sagte jaja und trank weiter. Er haute mich nochmal an und meinte, dass es wirklich richtig gefährlich sei. Das wurde mir langsam zu gruselig und als er schließlich fragte, ob ich alleine unterwegs sei oder jemanden kennen würde, sagte ich, dass gleich noch Leute kommen würden, stürzte mein Bier runter und sah zu, dass ich weg kam.

Der Taxifahrer stand immer noch vor dem Laden und fragte, ob’s mir nicht gefallen hätte. Hatte es nicht, aber ich gab ihm noch ’ne Chance. Diesmal setzte er mich wirklich auf der Partymeile ab, wo eine Disco neben der nächsten stand. Ich landete in ’nem Laden, wo man für 10 Dollar (6,50 Euro) Eintritt freie Bar bis 3 Uhr hatte, das war noch ’ne Stunde. Erfolgreich versuchte ich, in der Zeit so viel wie möglich durch meinen Rachen zu spülen und schaute der Feierei bisschen zu. Außer etwas Frauenmangel war’s ’ne lustige Party, auf der Tanzfläche war die Hölle los.

Ich lernte ’ne Chica kennen und schwatzte und tanzte ’ne Runde mit ihr. Der Laden machte bald dicht, sie gab mir ihre Nummer und verschwand. Ringsherum war auch nichts mehr offen, also fuhr ich zum Hotel zurück. Ein letzter Streifzug durch die umliegenden Straßen brachte mich zur Erkenntnis, dass im Zentrum um die Zeit nur noch übles Volk unterwegs war, dass mich anschaute, als würde es mich liebend gerne ausrauben. Also wirklich schlafen, um 4 Uhr war ich schließlich im Bett.

Wochenendfeierei



 

Gestern Abend hab ich mir mal den angesagtesten Club in Sucre angeschaut, das Mitos. Ich war um 12 Uhr einer der ersten im Laden, hab an der Bar ’nen Typen kennen gelernt und bisschen Schnäpperchen mit ihm getrunken. Er stellte sich bald als sehr eigenartiger Kerl heraus, ein dunkelhäutiger Rassist, der mir die ganze Zeit erzählte, wie super er meine Hautfarbe fände und wie scheiße seine. Als er sich auch nach längerer Diskussion nicht mit dem Gedanken anfreunden konnte, dass das scheißegal ist, hab ich mich verabschiedet und weiter rumgeschaut.

Hab paar Mädels kennen gelernt und bisschen mit denen getanzt. Zwischendurch hab ich bisschen recherchiert und ein paar Jungs gefragt, was ein normales Einkommen in Bolivien ist. War ziemlich schockierend: 800 Bolivianos, das sind nicht mal 80 Euro im Monat! Es reicht wohl gerade so zum Überleben für einen alleine, aber nicht mit Kindern.

Hab schließlich an der Bar ’nen anderen seltsamen Typen kennen gelernt. Als er hörte, dass ich aus Deutschland komme, textete er mich ununterbrochen zu, dass ich mir keine Sorgen mehr wegen Hitler machen sollte, das sei lange vorbei und Deutschland sei ein großartiges Land, nein wirklich, ich soll mich auf keinen Fall schlecht wegen Hitler fühlen, ehrlich mal… so ging das 10 Minuten, dann hab ich mich auch dort aus’m Staub gemacht.

Hab andere Mädels kennen gelernt und bisschen mit denen getanzt. War lustig, denn zwischendurch lief ’ne Runde traditionelle bolivianische Musik. :) Ansonsten ist mit den Mädels leider nichts erwähnenwertes passiert. Die Bolivianerinnen sind irgendwie immer noch nicht wirklich zugänglich, keine Ahnung warum.