Treffen mit Anamaria



 

In Santa Marta hatte ich ein Mädel namens Anamaria kurz im Bus kennen gelernt. Sie lebt in Bogota und meinte, ich solle mich melden, wenn ich da bin. Das hab ich heute gemacht und wir haben uns nachmittags getroffen. Sind zusammen auf den Berg „Monserrate“ gefahren, mit ’ner Seilbahn in schwindelerregend steilem Winkel. Das geht mir ja immer bisschen die Muffe, was für Anamaria recht lustig anzuschauen war. :)

Seilbahn nach obenWald und BlumenBogota von obenFelix und Anamaria

Sie ist ’ne richtig liebe, war ein netter letzter Tag mit ihr. Zwischendurch hat sie ’ne ziemlich schräge Frage gestellt, nämlich ob ich mich als Deutscher mit Israelis treffen könnte. Klar kann ich, meinte ich, warum sie denn fragen würde. Sie meinte, sie hätte auch ’nen israelischen Traveller kennen gelernt, der sich heute mit ihr treffen wollte, aber sie habe ihm abgesagt, weil sie nicht wüsste, ob Deutsche und Israelis miteinander klarkommen würden, von wegen Holocaust und so. Ich konnte ihr aber versichern, dass die KZs heutzutage abgebaut sind und unsere Generation keine Probleme mehr damit hat. :)

Abends sind wir noch Schwein essen und Bierchen trinken gegangen, dann hab ich mich verabschiedet. Vielleicht kommt sie mich mal in Deutschland besuchen, das ist mit ’nem Einkommen von ein paar hundert Euro nur leider nicht so leicht.

Wochenendfeierei



 

Gestern Abend hab ich mir mal den angesagtesten Club in Sucre angeschaut, das Mitos. Ich war um 12 Uhr einer der ersten im Laden, hab an der Bar ’nen Typen kennen gelernt und bisschen Schnäpperchen mit ihm getrunken. Er stellte sich bald als sehr eigenartiger Kerl heraus, ein dunkelhäutiger Rassist, der mir die ganze Zeit erzählte, wie super er meine Hautfarbe fände und wie scheiße seine. Als er sich auch nach längerer Diskussion nicht mit dem Gedanken anfreunden konnte, dass das scheißegal ist, hab ich mich verabschiedet und weiter rumgeschaut.

Hab paar Mädels kennen gelernt und bisschen mit denen getanzt. Zwischendurch hab ich bisschen recherchiert und ein paar Jungs gefragt, was ein normales Einkommen in Bolivien ist. War ziemlich schockierend: 800 Bolivianos, das sind nicht mal 80 Euro im Monat! Es reicht wohl gerade so zum Überleben für einen alleine, aber nicht mit Kindern.

Hab schließlich an der Bar ’nen anderen seltsamen Typen kennen gelernt. Als er hörte, dass ich aus Deutschland komme, textete er mich ununterbrochen zu, dass ich mir keine Sorgen mehr wegen Hitler machen sollte, das sei lange vorbei und Deutschland sei ein großartiges Land, nein wirklich, ich soll mich auf keinen Fall schlecht wegen Hitler fühlen, ehrlich mal… so ging das 10 Minuten, dann hab ich mich auch dort aus’m Staub gemacht.

Hab andere Mädels kennen gelernt und bisschen mit denen getanzt. War lustig, denn zwischendurch lief ’ne Runde traditionelle bolivianische Musik. :) Ansonsten ist mit den Mädels leider nichts erwähnenwertes passiert. Die Bolivianerinnen sind irgendwie immer noch nicht wirklich zugänglich, keine Ahnung warum.