Iguazu-Wasserfälle



 

Gestern Morgen bin ich von Ciudad del Este nach Puerto Iguazu in Nordargentinien weitergereist, um die Iguazu-Wasserfälle zu besuchen. Dazu musste ich zuerst die Grenze nach Brasilien passieren und dann vom brasilianischen Foz do Iguacu aus ’nen Bus ins wenige Kilometer entfernte Argentinien nehmen. Vorm Grenzübergang lernte ich ’nen 60jährigen überaus gesprächigen Nürnberger kennen, der mir ziemlich auf den Keks ging, weil er einfach nicht aufhörte mich zuzutexten. Zum Glück konnte ich ihn kurz danach wieder abschütteln.

Dann gab’s erstmal ein kleines Problem. Von den meisten Grenzübergängen war ich gewohnt, dass dutzende Typen dahinter stehen, bei denen man Geld tauschen kann. Ich hatte die Taschen voller Guaranis aus Paraguay, doch es gab genau eine einzige Wechselstube und die war dicht. Ich hoffe, dass die Kohle überhaupt jemand haben will, ich hab das ungute Gefühl, dass man außerhalb Paraguays Guaranis nirgends loskriegt.

Wie auch immer, ich hatte ein Problem: Der nächste Geldautomat war Kilometer entfernt und ich hatte keine brasilianischen Reales. Ich fragte Typen, der mit seinem Motorrad rumstand, ob’s hier wirklich keine illegalen Geldtauscher gibt. Gab’s nicht, aber er meinte, er sei ein Motorradtaxi und könne mich zum Geldautomaten bringen. Super, also draufgesprungen und losgedüst. Motorradtaxi, das hat was, ist auf jeden Fall ’ne ganze Ecke abenteuerlicher als in ’nem langweiligen Auto. :)

Ich ließ mich dann noch von ihm zum Busbahnhof bringen und fuhr rüber nach Puerto Iguazu auf der argentinischen Seite. Dort checkte ich im Hostel Inn ein, das hatte schicke Räume, super Essen und ’ne recht nette Atmosphäre. Ich lernte zwei Engländer kennen, die noch nicht lange in Amerika unterwegs waren und erzählte den ein oder anderen Schwank von meiner Reise. Nach ziemlich langer gringofreier Zeit in Paraguay war’s super, mal wieder unter Travellern zu sein. Abends gab’s im Hostel fü 30 Pesos (6 Euro) ein fettes Büffet und Caipi-Flatrate. Dazu gab’s ’ne recht dämliche Animation, wir vermieden erfolgreich, eingebunden zu werden, schädelten uns die Birne weg und schauten entspannt zu, wie die Hostelbewohnerinnen sich zu Arschwackel-Tanzmanövern überreden ließen.

PanoramaNah dranDirekt davorMit dem Boot mittenreinPonchos, geholfen hat’s nix :)Geballte Kraft

Heute Morgen um 8 Uhr startete meine Tour zu den Wasserfällen. Bedenkt man den gestrigen Caipi-Konsum, kam ich erstaunlich gut aus’m Bett. Im Tour-Bus gab’s ’ne englische Gruppe um eine recht freakige rothaarige Hippie-Frau, die leicht zur Aufmerksamkeitssucht tendierte, außerdem ein leicht spießig angehauchtes Paar bestehend aus einem Nürnberger und einer Holländerin. Diese beiden Gegenpole konnten sich naturgemäß nicht ausstehen, ich musste mich also entscheiden, mit wem ich den Tag verbringen wollte. Auf ganz alleine hatte ich keinen Bock, die Hippie-Frau kam bisschen zu anstrengend rüber, also blieb nur die Spießervariante übrig. Die beiden waren alles in allem recht nette Spießer, mit gelegentlichen Späßchen unter der Gürtellinie konnte ich ganz gut Stimmung verbreiten und so wurde es ein lustiger Tag mit ihnen.

Die Wasserfälle waren wesentlich fetter, als ich sie mir vorgestellt hatte. Insgesamt besteht Iguazu aus 280 Fällen, von winzig bis gewaltig ist alles dabei. Auf der argentinischen Seite kann man ziemlich weit ins Gelände hineinlaufen, auf der brasilianischen gibt’s nur ’nen Panoramablick, deswegen hab ich mich für Argentinien entschieden. Es ist echt beeindruckend, so nah an dieser donnernden Gewalt zu stehen, die da herunterprasselt. Das Gelände ist so riesig, dass man ohne Probleme den ganzen Tag dort verbringen kann.

Für den Nachmittag hatten wir ’ne Boots-Tour gebucht. Die Agentur hatte gesagt, dass man trockene Sachen mitbringen soll, weil’s recht feucht werden kann. Außerdem haben wir uns noch ’nen Regen-Poncho geholt und sind so präpariert ins Boot gesprungen. Was aber keiner wirklich wusste, war, dass der Hauptspaß an der Aktion eine Fahrt UNTER die Fälle sein würde. Also nicht direkt drunter, das wäre recht ungesund, aber so nah ran, dass man von dem Wasser geduscht wird, dass von der Wasseroberfläche meterhoch reflektiert wird.

Auf dem Weg an den Wasserfall heran wurden aber plötzlich alle völlig geil drauf, wirklich reinzufahren. Vorher hatte ich mir gewünscht, möglichst trocken zu bleiben, jetzt wollte ich einfach nur noch drunter. So manch einer behauptet, dass Wasserfälle positive Ionen aussenden, die Menschen bei der Annäherung ausrasten lassen. Was auch immer es war, danach waren alle bis auf die Haut nass, Regen-Poncho hin oder her, und alle brüllten: „Nochmal, nochmal!“

Um 16 Uhr ging’s zurück zum Hostel. Ich hab ein Busticket für heute Abend nach Brasilien. In Sao Paulo werd ich nur umsteigen, nicht übernachten, Rio reicht mir als Großstadt, ansonsten bin ich bereit für bisschen Chillout und Strand.

Endlose Busfahrten



 

Zur Grenze nach Argentinien in Villazon fährt man 9 Stunden mit dem Bus. Leider haben wir keinen Nachtbus erwischt und mussten noch eine Nacht in Uyuni bleiben. Heute Morgen um 6 Uhr ging’s aber los. Erste Überraschung: Der Bus hatte keine Heizung und draußen waren’s ca. -20 Grad. Im Bus müssen’s -10 gewesen sein, denn an der Decke bildete sich ’ne richtige Eisschicht.

Wir waren zwar warm angezogen, trotzdem war’s eisig kalt. Am Horizont konnte man langsam ’nen hellen Streifen erkennen, aber die Sonne war noch lange nicht in Sicht. Der Streifen wurde heller und heller und wir taten nichts anderes, als darauf zu starren und auf die Sonne zu warten. Nach über ’ner Stunde war’s endlich so weit. Ich hab mich selten so über die ersten Sonnenstrahlen gefreut wie an diesem Tag.

MarktErdrutschBuspanneBehausungen

Unterwegs machten wir ’nen Mittagsstopp in ’ner kleinen Stadt. Auf dem Markt dort gab’s das übliche Straßenessen, vor dem jeder Traveller gewarnt wird, denn die hygienischen Bedingungen in Bolivien sind prädestiniert für Lebensmittelvergiftungen. Vor meinem Abgang aus dem Land wollte ich mir dieses Abenteuer aber unbedingt mal geben, also kaufte ich für 5 Bolivianos (50 Cent) Kartoffeln mit Fleisch und Mais. Und siehe da, es war lecker und ich hatte keine Probleme. :)

Auf der Weiterfahrt war plötzlich eine Zwangspause angesagt: Ein Erdrutsch hatte die Straße blockiert und ein Bulldozer musste es richten. Danach ging’s weiter, im nächsten Dorf mussten wir umsteigen. Der nächste Bus sah so verrostet aus, dass ich dachte, dass er unterwegs auf jeden Fall auseinander fällt.

Wir fuhren los und als wäre ich ein Prophet blieb der Bus nach ’ner Stunde stehen. Zuvor machte er ein Geräusch, dass klang, als wäre das Getriebe in alle Einzelteile zerfallen. In Europa wäre nun Sense gewesen und ein neuer Bus hätte her gemusst. In Bolivien geht das so: Der Fahrer schnappt sich das Ersatzrad, holt den Schlauch raus, schneidet ihn auseinander, kriecht unter den Bus, flickt damit irgendwas zusammen und nach ’ner Stunde geht’s weiter. Dieser außerplanmäßige Stopp erfolgte in ’nem kleinen Dorf. Normalerweise würde man so ’nen Ort nie genauer zu sehen bekommen, aber so lief ich mal ’ne kleine Runde herum. Es war schon ziemlich erschreckend, wie arm die Menschen dort auf dem Land leben. Die Behausungen sind kaum als solche zu bezeichnen, so ähneln eher Schuppen, die aus Lehm und Schlamm zusammengekloppt wurden und sehen aus, als ob sie beim nächsten Regen zusammenfallen würden.

Schließlich kamen wir in Villazon an und liefen über die Grenze. War ziemlich seltsam, nach Monaten wieder in Argentinien zu sein, ist voll die andere Welt als Bolivien. Inzwischen war es 7 Uhr abends und wir versuchten, einen Bus zu bekommen. Paul wollte weiter nach Cordoba, ich nach Resistencia, was nahe der Grenze zu Paraguay liegt. Zum Glück gab’s 20 Minuten später ’nen Bus, den wir beide nehmen konnten. Paul fuhr damit direkt nach Cordoba, ich musste in Tucuman umsteigen. Bis nach Tucuman waren’s 12 Stunden Fahrt, nach Cordoba 18. Nach der Odyssee, die wir hinter uns hatten, gönnten wir uns jeder ’ne Valium und dösten langsam weg.

Schlafen auf Valium ist lustig: Man macht die Augen zu, hat das Gefühl ein paar Minuten zu dösen und wenn man sie wieder aufmacht, sind plötzlich Stunden vergangen, perfekt für nervige Busfahrten. Nach einigen Minuten war die Nacht also vorbei, wir erreichten Tucuman und verabschiedeten uns. Wahrscheinlich sehen wir uns in Südamerika nicht mehr, Paul will aber auf jeden Fall zu meinem Geburtstag nach Berlin kommen.

In Tucuman musste ich 4 Stunden auf meinen Anschluss warten. Alles, was ich im Kopf hatte, war ein argentinisches Steak. In sämtlichen anderen Ländern auf meiner Reise waren die Steaks ein Witz, ich sehnte mich nach einem fetten, argentinischen Stücke Rind. Ich fand ein Restaurant, in dem alle bei Kaffee und Frühstück saßen. Um 9 Uhr morgens bestellte ich dort Steak mit Pommes. Der Ober machte große Augen und musste erst in der Küche fragen, ob das möglich ist, schließlich bekam ich aber mein Steak, ein himmlisches Stück Fleisch!

Um 12 Uhr mittags ging’s weiter mit dem Bus nach Resistencia, weitere 13 Stunden Fahrt. Unterwegs gab’s, oh Wunder, wieder ’ne Panne, außerdem ’ne Polizeikontrolle, schließlich kam ich um 1 Uhr nachts an. Von Uyuni nach Resistencia war ich inklusive Stopps also 43 Stunden unterwegs, wirklich schneller als in Bolivien kam ich also auch nicht vorwärts. Dafür waren die Busse besser und ich konnte Steak essen, alles in allem war’s die richtige Entscheidung, den Weg über Argentinien zu nehmen.

In Resistencia hab ich ’ne Nacht verbracht, nun sitz ich im Bus-Terminal und warte auf meinen Bus zur Grenze nach Paraguay, wenn alles glatt geht, bin ich in 5 Stunden dort.

Horrornacht



 

Meine letzte Nacht in Argentinien wollte ich eigentlich recht gechillt in einem Einzelzimmer verbringen und hab dafür das Hotel in Mendoza angesteuert, in dem ich schon mal ’ne Nacht geschlafen hatte. Diesmal haben sie mich dort allerdings ins allerletzte Loch gesteckt. Im Bad flitzten seltsame Käfer über den Boden, außerdem war es völlig zusammengeschimmelt. Da es zum Schlafzimmer keine richtige Tür gab, zog sich der Schimmelgestank durch den ganzen Raum.

Die Klospülung hatte ein ganz besonderes Feature: Sie ließ sich nicht stoppen und lief laut rauschend im Dauerbetrieb. Der modrige Geruch war nur mit weit geöffnetem Fenster zu ertragen. Durch dieses wiederum kamen riesige Moskitos ins Zimmer geflogen und stachen unbarmherzig zu. Ging also auch nicht. Also Fenster zu und Ventilator an, um den Gestank wenigstens in Bewegung zu halten. Hab fast kein Auge zugetan und war froh, mich heute Morgen aus dem Staub machen zu können. War aber ’ne gute Abhärtung für Bolivien und Peru und wahrscheinlich nicht der schlimmste Ort, an dem ich nächtigen werde.

Abschied von Sabrina und Argentinien



 

Hatte gestern nochmal ’nen schönen Abend mit Sabrina. Allerdings war es der letzte so langsam wurde es Zeit für mich weiter zu ziehen. Sabrina hat die nächsten Tage wenig Zeit, weil sie studieren muss und am Mittwoch Prüfung hat und ich bin auch langsam so weit wieder on the road zu sein.

Orangenbaum am StraßenrandSabrina und die Katze Felix

Heute war also Abschied angesagt. Haben uns nachmittags im Park getroffen und ich hab hab romantisches Abschiedgesäusel von mir gegeben, da bin ich ja ganz gut drin. :) Um die Dramatik noch etwas zu steigern, hab ich ihr ein kleines Kätzchen geschenkt. In Südamerika gibt’s nur wenige menschliche Felixe, das ist hier eher ein Katzenname. Und so bleibt ein kleiner Felix weiter bei ihr. Sie hat sich voll gefreut, mich noch zum Bus gebracht, es gab eine Runde Abschiedskuscheln, einen letzten Kuss, dann kam der Bus, ich musste schnell reinspringen, noch kurz gewunken und ab dafür.

Hab sie eingeladen, mich mal in Berlin zu besuchen, aber es ist wohl ziemlich schwierig bis unmöglich für sie, einen Flug zu bezahlen. Hab sie mal gefragt, was sie in ihrem Nebenjob (Krams im Kiosk verkaufen) verdient. Das sind so 2-3 Pesos pro Stunde (40-60 Cent). Mit ’nem „richtigen“ Job ist’s zwar sicher mehr, aber ein Flug ist für die meisten wohl unerschwinglich. Mal sehn, wenn ich mal reich und berühmt bin, spendiere ich ihr mal einen. :)

Lustig übrigens: Ihre Familie hat einen kleine Kater, der bis jetzt keinen Namen hatte und eigentlich auch keinen bekommen sollte. Als ich dort zum Essen war, hab ich angemerkt, dass das eine ganz schöne Schmach für den arme Kater sein muss, für immer namenlos zu sein. Das leuchtete allen ein und deshalb heißt er jetzt… Felix!

Ich bin inzwischen wieder in Mendoza, das wird heute mein letzter Tag in Argentinien sein, morgen geht’s weiter nach Santiago de Chile. Bin schon ein bisschen wehmütig, denn so schnell werde ich nicht mehr in dieses Land kommen. Ich werde meinen Abschied hier zelebrieren, indem ich’s mir nochmal richtig gut gehn lasse. Ich werde das größte Streak Rindfleisch der Stadt verdrücken und guten Wein aus Mendoza schlürfen bis ich platze, dann bin ich endlich so weit, weiter zu ziehen.

Dinner bei Sabrinas Family



 

Sabrina hat mich gestern Abend zu sich nach Hause zum Dinner mit ihrer Family eingeladen. Na das kann was werden, dachte ich, der eifersüchtige Vater und ich an einem Tisch… Was soll’s, einfach mal reingesprungen ins kalte Wasser. War dann ein etwas durchwachsener Abend. Die Mutter war wie immer freundlich und nett und hat pausenlos erzählt und mir Fotos gezeigt. Hab zwar meistens nur wenig verstanden, aber nett war’s trotzdem.

Der Vater dagegen ist ziemlich kauzig, sagt nicht viel lacht kaum. Hab am Anfang versucht ein bisschen Konversation herzustellen, ist mir teilweise auch gelungen, aber sehr anstrengend. Einmal wollte er doch etwas Humor zeigen und demonstrierte seine Geschichtskenntnisse, indem er grinsend zum Hitlergruß ausholte. Sabrina war das sichtlich peinlich, ich machte kein großes Ding draus, grinste kurz zurück und ging zum nächsten Thema über.

Muss ziemlich schräg sein, wenn die Familie des Vaters und der Mutter aufeinandertreffen. Sabrina erzählte mir, dass die Mutterfamilie offen und nett ist, die Vaterfamilie aber nicht den Hauch sozialen Verhaltens zeigt. Kann ich mir auf jeden Fall gut vorstellen. :)

Gestern Abend haben wir dann ganz offen gesagt, dass wir zusammen in die Disco gehn, ob’s dem Vater gepasst hat oder nicht kann ich nicht sagen, weil er permanent ein bisschen angepisst guckt. Die Party war nicht ganz so dolle wie am Abend zuvor, ziemlich miese Musik und brechend voll. Irgendjemand muss den Argentiniern erzählt haben, dass europäischer Chartpop der 90er angesagt ist, auf jeden Fall läuft das hier neben Reggaeton rauf und runter und die Leute rasten aus.

San Martin und Sabrina



 

Bin gestern Mittag in San Martin angekommen, ist nicht weit von Mendoza, knapp 2 Stunden mit dem Bus. Sabrina holte mich vom Bus-Terminal ab. Als wir uns vor einer Woche in Mendoza trafen, brachte sie ihre Mutter mit, deshalb war ich nicht allzu überrascht, dass diesmal ihr Vater dabei war. Er hat mich zu ’nem günstigen Hotel gefahren, Einzelzimmer mit Fernseher und eigenem Bad, die pure Erholung nach meinem letzten Hostel in Mendoza, das unter Dauerbeschallung von Straße und Leuten stand.

Plaza Italia in San MartinStraße in San MartinBand im Cafe CubanaSabrina und Felix

San Martin ist ein verschlafenes, kleines Städtchen mit 25000 Einwohnern. Und ich scheine tatsächlich der einzige Gringo in der Stadt zu sein, hab bis jetzt auf jeden Fall sonst noch keinen anderen gesehen. Ist mal ’ne interessante Erfahrung, aus den Traveller-Horden rauszukommen und in ’nem ganz normalen agentinischen Städtchen zu wohnen.

Eine interessante Erfahrung ganz anderer Art ist Sabrinas Vater. Er ist das blanke Gegenteil von ihrer enspannten, freundlichen Mutter und passt auf sie auf wie ein Schießhund. Deshalb bin ich ihm natürlich höchst suspekt und er will mich und Sabrina am liebsten keine Sekunde allein lassen. Wollte gestern Abend mit ihr bisschen feiern gehn, das passte ihm aber ganz und gar nicht. Also hat sich Sabrina mit ’ner Freundin von ihm fahren lassen und ich bin später heimlich mit dem Taxi nachgekommen. :)

Waren im Cafe Cubana, einer recht coolen Disco im Nachbarort. Es gab ’ne Open-Air Bühne mit Band, das hat mir Mitte März den totalen Sommerkick gegeben. Hatten ’nen super Abend, am Ende hat sich Sabrina vom Vater abholen lassen und ich bin heimlich mit dem Bus weggedüst. :)

Der höchste Berg aller Amerikas



 

Gestern war ich vernehmlich damit beschäftigt, meinen Kater auszukurieren, also passierte nicht besonders viel. Bin mit Paul durch den Supermarkt gecruist, wir haben uns fettige Choriza und noch fettigeren Käse und der allerfettigsten Kuchen geholt und auf der Parkbank unser Katerfrühstück zelebriert. Abends hieß es dann „Good bye, Paul“. Nach vier Wochen gemeinsamem Travelling trennen sich unsere Wege, er fährt weiter nach Santiago und ich morgen zu Sabrina nach San Martin. Aber irgendwo kreuzen sich unsere Pfade bestimmt wieder, Kolumbien, Ecuador, …, wir haben viele gemeinsame Ziele, wenn auch verschiedene Wege um dort hinzukommen.

Nachdem ich nun schon fast ’ne Woche in Mendoza bin, ohne wirklich viele Aktivitäten – jedenfalls im traditionellen Sinne – unternommen zu haben, kaufte ich mir gestern Abend kurzerhand ein Ticket zu einer Tagestour ins bergige Umland von Mendoza inklusive einem Blick auf den Aconcagua, den höchsten Berg Nord- und Südamerikas (6962 Meter). Dort stand eine Stunde leichtes Trekking auf dem Programm, auf einer Höhe von ca. 2800 Metern. Ist zwar nicht besonders viel, aber der Sprung von 700 Metern, die Mendoza hat, reicht, um schwachen Gemütern einen Tag Höhenkrankheit zu bescheren.

Sonne am SeeAbgrund (die Wand ist 60 m hoch)Häuschen und BergSteintunnelVerwaschener Fels (gibt’s so nicht nochmal auf der Welt)Aconcagua, der höchste Berg in Nord-/Südamerika (6962 m)Mendoza, Plaza IndependenciaMendoza, Reiter und Palmen

Um 7:30 Uhr ging’s los mit dem Minibus durch unglaubliche Landschaften. Mendoza liegt mitten in der Felswüste und ist umgeben von atemberaubenden Bergen. Musste dann tatsächlich bisschen nach Luft schnappen, als es ans Marschieren ging. War zwar nicht besonders weit, aber nach ein paar Schritten bergauf ging mir schon ordentlich die Pumpe. In Bolivien gibt’s ’nen 6000er, der auch für Anfänger bezwingbar sein soll, auf den will ich unbedingt klettern. Bis dahin brauche ich aber noch ’ne ganze Weile auf mittlerer Höhe, um dort nicht umzukippen.

Abends bin ich noch bisschen durch Mendoza geschlendert und hab festgestellt, dass ich davon auch noch nicht allzu viel gesehen hab. Hab ’nen rieeeeesigen Park entdeckt, durch den unglaublich hübsche Chicas joggen und skaten, da hätte ich eigentlich schon früher mal vorbei schauen sollen. Mendoza ist definitiv die Stadt mit den hübschesten Frauen Argentiniens, sogar der ganzen Welt, soweit ich sie bis jetzt kenne.

Wein-Tour



 

Heute war ich mit Paul auf einer Weintour. Mit einem Minibus ging’s zu zwei verschiedenen Weinereien, einer größeren und einer kleinen Bio-Weinerei. Dort bekamen wir den Prozess der Weinherstellung erklärt und gezeigt, anschließend gab’s eine Verkostung, leider nur mit kleinen Nipp-Schlückchen. :)

Weinfass, gefüllt mit 40.000 LiternReifung, der Wein in den Flaschen ist von 1977WeinanbauWeintrauben

Der Keller der großen Weinerei war beeindruckend, riesige Gewölbe mit Fässern mit bis zu 40.000 Litern Fassungsvermögen und Stapeln von Weinflaschen, die bis zu 30 Jahre alt waren. War ’ne ganz eigene Atmosphäre dort unten, würde da supergerne mal ’ne Party veranstalten. :)

Danach gab’s noch ’nen kleinen Abstecher zu einer Olivenölfarm, auch mit Verkostung. Ganz interessant war die Info über die Qualitätsabstufungen. Die Firma, die wir besuchten, stellt die beste Stufe her, „Extra-Native“. Die Abfälle, aus denen sich kein Öl mehr ziehen lässt, werden an andere Firmen weiterverkauft. Diese holen sich daraus mit Chemikalien die letzten Reste und verkaufen das dann als „Native“ Olivenöl. Deren Abfälle wiederum werden wieder verwertet, sind aber so ungenießbar, dass sich das ganze nur noch durch Beimischung nativen Öls verwenden lässt, verkauft wird das ganze dann einfach als „Olivenöl“.

Neue Fotos

Bin endlich mal wieder dazu gekommen, ein paar Fotos hochzuladen, hab sie zu den Postings Santiago de Chile und Weinfestival hinzugefügt.

Meinen romantischen Bildungsurlaub in San Martin hab ich auf Freitag verschoben, weil Sabrina in der Woche wenig Zeit hat. Hier gibt’s aber auch noch ’ne Menge zu sehen, werd morgen mit Paul ’ne Verkostungstour durch die Weinereien machen und vielleicht noch auf ’nen Berg in der Nähe klettern.

Auflegen in Kolumbien?

Vor einigen Tagen hat mich ein DJ aus Bogota/Kolumbien angeschrieben, ich werde mich im Juli dort mit ihm treffen. Hab ihn mal gefragt, ob er auch Parties organisiert und hatte die Idee, mit ihm zusammen aufzulegen und Bogota ordentlich zu rocken.

Heute kam die Antwort, dass er versucht was zu organisieren. Es wäre die perfekte Krönung meines Trips, Bogoto mal richtig schön einzuheizen! Hoffe, dass das klappt.

Ich werde morgen nach San Martin weiterziehen, die Stadt, in der Sabrina wohnt. Das soll so ’ne Art Sprachurlaub mit romantischer Komponente werden, denn dort verirrt sich bestimmt kein englisch sprechender Traveller hin und außerdem kann ich die süße Sabrina sehen. :)