…und Wiedersehen



 

Nach dem Abschied von Alejandra wollte ich mir noch den Rest des südamerikanischen Champions-League Finales geben, denn nachdem das andere Spiel zu Ende war, wurde das endlich gezeigt. Nach dem 4:2 Hinspiel Sieg für Liga de Quito lagen sie im Rückspiel in der Verlängerung 1:3 zurück. Auswärtstore entscheiden hier nicht, also gab’s schließlich Elfmeterschießen. Das Torwarttier von Quito hielt unglaubliche drei Bälle und so wurden sie letztendlich Champion. In Ecuador muss die Hölle los sein, noch nie ist eine Mannschaft aus dem kleinen Land nur annähernd so weit gekommen. Nun spielen sie im Weltliga-Finale gegen Manchester United, unglaublich.

Ich hab das Ergebnis mit ’nem Kolumbianer ausgewertet und bin bisschen mit ihm ins Quatschen gekommen. Er fragte mich, ob ich alleine reise. Das schien ihm komplett unverständlich, er fragte, warum um alles in der Welt. In dem Moment stand plötzlich Alejandra wieder neben mir und meinte, der Abschied sei ihr irgendwie zu kurz gewesen, ich solle noch mit zu ihr kommen. „Deshalb reise ich alleine!“ meinte ich zu dem Kolumbianer, stand auf und ging mit Alejandra nach Hause.

Dort saßen wir im Wohnzimmer zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Schwester. Ein Gringo im Haus muss wohl ’ne ziemliche Attraktion sein, denn die Schwester machte ununterbrochen Fotos und Videos. :) Ich bekam was zu essen und wir schnackten noch ’ne ganze Weile, nach ’ner Stunde machte ich mich auf den Weg zurück in mein Hostel. Eigentlich wollte ich die drei Blocks zu Fuß gehen, zum Glück sagte mir die Mutter noch, dass der Weg nachts gefährlich ist und ich ein Taxi nehmen soll. Ich hab mich mit Alejandra nochmal für den nächsten Abend verabredet, bevor mein Bus um 0 Uhr nach Medellin abfährt.

San Martin und Sabrina



 

Bin gestern Mittag in San Martin angekommen, ist nicht weit von Mendoza, knapp 2 Stunden mit dem Bus. Sabrina holte mich vom Bus-Terminal ab. Als wir uns vor einer Woche in Mendoza trafen, brachte sie ihre Mutter mit, deshalb war ich nicht allzu überrascht, dass diesmal ihr Vater dabei war. Er hat mich zu ’nem günstigen Hotel gefahren, Einzelzimmer mit Fernseher und eigenem Bad, die pure Erholung nach meinem letzten Hostel in Mendoza, das unter Dauerbeschallung von Straße und Leuten stand.

Plaza Italia in San MartinStraße in San MartinBand im Cafe CubanaSabrina und Felix

San Martin ist ein verschlafenes, kleines Städtchen mit 25000 Einwohnern. Und ich scheine tatsächlich der einzige Gringo in der Stadt zu sein, hab bis jetzt auf jeden Fall sonst noch keinen anderen gesehen. Ist mal ’ne interessante Erfahrung, aus den Traveller-Horden rauszukommen und in ’nem ganz normalen agentinischen Städtchen zu wohnen.

Eine interessante Erfahrung ganz anderer Art ist Sabrinas Vater. Er ist das blanke Gegenteil von ihrer enspannten, freundlichen Mutter und passt auf sie auf wie ein Schießhund. Deshalb bin ich ihm natürlich höchst suspekt und er will mich und Sabrina am liebsten keine Sekunde allein lassen. Wollte gestern Abend mit ihr bisschen feiern gehn, das passte ihm aber ganz und gar nicht. Also hat sich Sabrina mit ’ner Freundin von ihm fahren lassen und ich bin später heimlich mit dem Taxi nachgekommen. :)

Waren im Cafe Cubana, einer recht coolen Disco im Nachbarort. Es gab ’ne Open-Air Bühne mit Band, das hat mir Mitte März den totalen Sommerkick gegeben. Hatten ’nen super Abend, am Ende hat sich Sabrina vom Vater abholen lassen und ich bin heimlich mit dem Bus weggedüst. :)