Wir werden Europameister!



 

Heute war alles EM. Zumindest für mich. :) Um 1 Uhr hab ich mich auf die Suche nach ’ner Kneipe mit Fernseher begeben, 45 Minuten später sollte das Viertelfinale gegen Portugal losgehn. Ein Typ vor ’nem mexikanischen Restaurant fragte, ob ich mexikanisches Essen mag. Ich meinte, viel lieber mag ich Fußball und fragte, ob es drinnen ’nen Fernseher gibt, wo ich EM gucken kann.

Er war einverstanden, ich ging rein und sah, dass im ganzen Restaurant fünf fette Bildschirme verteilt waren, die alle auf das gleiche Programm geschaltet waren. Für mich wurde zur EM umgeschaltet, nun lief auf allen fünf Screens Fußball und jeder musste mitgucken. Ich war als einziger wirklich mit dem Herzen bei der Sache, jubelte dreimal laut und wurde von allen Seiten lustig angeguckt. :)

Aber was für ein Spiel, Mann, Mann, Mann. Nach der Vorrunde hätte ich keinen Cent auf unsere Jungs verwettet. Aber schon in den ersten Minuten wurde mir klar, dass diesmal ’ne andere Mannschaft auf dem Platz steht als gegen Österreich. Schweini und Poldi zusammen auf dem Platz und davor Klose, mit so ’ner Angriffspower mussten ein paar Dinger einschlagen. Die Kombination von Mittelfeld und Sturm hat mir hervorragend gefallen, da konnten die Portugiesen oft nur hinterhergucken. Nur die Abwehr hat mir einige Sorgen bereitet. Zu oft war sie nicht nah genug am Mann dran oder hat zu spät attackiert. Aber Angriff ist die beste Verteidigung und so haben wir die Portugiesen spektakulär nach Hause geschossen. Jetzt ist alles möglich, hab gleich mal 5 Euro auf EM-Sieg Deutschland gesetzt. :)

Sonst hab ich heute nicht viel gemacht außer bisschen im Internet rumgehangen. Lustig: Ich hab ’ne Mail von Paul gekriegt, der inzwischen in Rio de Janeiro angekommen ist. Er meinte, ’ne Engländerin aus seinem Dorm im Hostel hätte von ’nem Deutschen erzählt, der vor ein paar Tagen abgereist ist und sich in seiner letzten Nacht in eben jenem Dorm so laut mit ’nem Mädel vergnügt hatte, dass der ganze Dorm aufgewacht ist. Paul fragte, ob der Deutsche zufällig Felix hieß und zufälligerweise war das sein Name. :)

Überraschend in Quito gelandet



 

Eigentlich wollte ich gestern nach Latacunga fahren, in die Bergregion von Equador. Ich hab mir sagen lassen, dass man dazu von Montañita aus am besten nach Guayaquil fährt, wo es den ganzen Tag Anschlussbusse geben soll. Gab es aber nicht, ich hätte 7 Stunden auf ’nen Nachtbus warten müssen. Dazu hatte ich aber gerade mal überhaupt keinen Bock, also blätterte ich durch meinen Lonely Planet auf der Suche nach ’nem Alternativziel. Der ein oder andere hilfsbereite Equadorianer fragte mich, wo ich den hin will. Als ich antwortete, dass ich keine Ahnung hab und es mir grad überlege, wurde ich mit großen Augen angeschaut. Yeah, das ist Travelling, landen, wohin der Wind einen trägt. :)

Bald quatschte mich ein Ticket-Verkäufer an, ob ich nach Quito, die Hauptstadt von Equador, wolle, in fünf Minuten könnte ich starten. Warum nicht, dachte ich mir, nach Quito wollte ich sowieso noch und es ist ein guter Startpunkt für alle anderen Ziele. 8 Stunden später um 2 Uhr nachts war ich schließlich in Quito.

Die Frage war, ob ich mir ’ne Bleibe in der Alt- oder Neustadt suchen soll. Die meisten Traveller gehen in die Neustadt, wo es massenweise Hostels, Restaurants und Internetcafes gibt. Allerdings ist die Neustadt von Quito nach Einbruch der Dunkelheit einer der gefährlichsten Orte Südamerikas. Die Altstadt ist ruhiger, traditioneller und insgesamt schöner. Deshalb hab ich dort nach ’nem Hotel gesucht und im zweiten Anlauf ein nettes Einzelzimmer mit Bad für 8 Dollar (5,30 Euro) gefunden.

Party in Cuzco



 

Gestern Abend sind Paul und ich in Cuzco bisschen um die Häuser gezogen. Vorgeglüht haben wir an der Bar in Paul’s Hostel, ein echtes Partyhostel vor dem Herrn. Die Barkeeper haben auf dem Tresen getanzt und mit Trichter und Schlauch Druckbetankung zelebriert. :)

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Gegen halb 2 sind wir ins Urbana weiter gezogen, war gut voll und Party Hard, allerdings hauptsächlich Gringovolk. Gringas sind aber nun mal nicht meine allererste Wahl, denn wenn ich in der Welt unterwegs bin, will ich schon lieber die lokale Speise probieren. Lustig war aber, dass ich drei Engländerinnen wieder getroffen hab, mit denen ich in Iquique in Chile im Hostel zusammen war. Haben sich gestern ziemlich an mich rangeschmissen, aber wie gesagt, ich war eher an Peruanerinnen interessiert.

Lustig war die Happy Hour im Club: Von Zeit zu Zeit wurde sie für genau 5 Minuten ausgerufen und es gab zwei Getränke zum Preis von einem. Der ganze Laden stürmte so regelmäßig an die Theke und gab sich den nächsten Shot.

Ich hab heiß mit zwei Peruanerinnen getanzt, die dann aber leider verschwanden. Der Laden war schon fast leer, als ich die süße Gabriele kennen lernte. Lustig: Sie kommt aus Lima und war letzte Woche im selben Club wie Paul und ich. Ist mir gar nicht aufgefallen, aber Paul erinnerte sich an sie, weil sie ihn wohl paarmal angelächelt hatte. Zufälle gibt’s… aber inzwischen wundert mich hier fast gar nichts mehr.

Wieder in Santiago



 

Nun bin ich wieder in Santiago de Chile. Fühlt sich gut an, mal wieder in der großen Stadt zu sein nach der letzten ziemlich beschaulichen Zeit. Die Grenzüberquerung war wie immer ein Graus, ewig anstehen um einen Stempel abzuholen, noch länger anstehen für den nächsten Stempel und nochmal länger für die halbherzigen Taschenkontrollen, damit nur ja keine Lebensmittel die Grenze überqueren. Alles reine Schikane, denn kurz nach der Grenze zog mein Sitznachbar ein Sandwich aus seiner Tasche. :)

Grenzübergang in den BergenSerpentinenkleines mexikanisches Restaurant

Nach der abscheulichen letzten Nacht ohne Schlaf wollte ich heute in wunderschönen Gemächern nächtigen. Das scheint mir gelungen zu sein, hab ein super Hostel im Barrio Brazil gefunden, einem entspannten Stadtteil mit süßen, kleinen Häuschen und trotzdem recht zentral gelegen. Das Hostel ist zwar nicht ganz billig, aber das schönste, das ich bis jetzt gesehen hab. Sehr geschmackvoll eingerichtet mit viel Bambus, Holz, bunten Lampenschirmen und einer unglaublichen Dachterasse. Werd das mal für eine Nacht genießen, mir dann aber wohl was günstigeres suchen.

Lustig: Als ich in mein Dormitory kam, hab ich mich meinem englischen Zimmerkollegen als Felix vorgestellt. Da fragte er mich, ob ich einen Paul aus Irland kennen würde. Es stellte sich heraus, dass Paul, mit dem ich die letzten Wochen unterwegs war, zufälligerweise im selben Hostel in exakt demselben Bett übernachtet hat und heute morgen abgereist ist. :)

Hab hier in der Nähe ein leckeres, ganz kleines mexikanisches Restaurant gefunden, in dem direkt hinter der Bar auf einer großen Herdplatte gebrutzelt wird. Könnte dort stundenlang sitzen und zugucken, wie Tacos gebraten und mit Champions, Fleisch und geschmolzenem Käse befüllt werden. :)

Wundervoller Strand in Puero Madryn



 

Endlich, endlich, endlich! Nach 16 Stunden Busfahrt sieht der Strand nun so aus, wie ich mir das vorgestellt hab. Sand, Entspannung, keine Menschenmassen, wunderschöne Argentinierinnen und frisches, kühles Blau.

Die Busfahrt war erträglich, hatte so eine Art Schlafstuhl, den man fast zur Liege machen konnte. Der Blick aus dem Fenster zwischendurch war unglaublich: Flache Grassteppe in alle Richtungen, kein Hügelchen, kein Strauch, kein Baum, einfach nur Gras bis zum Horizont, stundenlang.

Als ich in Puerto Madryn in einem Hostel eincheckte, fand ich in meinem Zimmer plötzlich Bryan vor, den ich schon aus Buenos Aires kannte. Er hatte eine ganz andere Route gen Süden genommen, aber Zufälle wundern mich hier inzwischen gar nicht mehr. Zusammen mit unseren beiden anderen Zimmerkollegen haben wir uns ’nen gechillten Tag am Strand gemacht.

Für die nächsten beiden Tage haben wir ein Auto gemietet, um über die Halbinsel Península Valdes zu heizen. Dort gibt’s zwei riesige Nationalparks mit Pinguinen und Seehunden. Bin aber überrascht, wie heiß es hier doch noch ist. Bestimmt 28 Grad, obwohl wir schon südlich von Neuseeland sind. Nice. :)

Kurzer Stopp in Mar Del Plata



 

Um nach Puerto Madryn zu kommen, musste ich in Mar del Plata umsteigen, dem Nummer 1 Strandurlaubsort in Argentinien. Weil mir schon Villa Gesell zu touristisch war, hatte ich hier aber nichts verloren. Ich hatte jedoch 2 Stunden Aufenthalt, bis mein nächster Bus fuhr, also bin ich mal kurz an den Strand gehopst. Und es war definitiv die richtige Entscheidung, gleich weiter zu düsen.

Menschenmassen am StrandMenschenmassen im Meer

Menschemassen standen Schulter an Schulter im Meer, und ließen sich von Wellen befeuchten, an Schwimmen war nicht zu denken. Am Stand hatte man Mühe, ein Plätzchen für ein Handtuch zu finden.

Zurück am Busterminal gab es ein unglaubliches Wiedersehen: Ich hatte in Berlin am Flughafen zwei Österreicher kennen gelernt, die zuerst 2 Wochen nach New York wollten und dann auch nach Südamerika weiter. Und plötzlich stehen sie in Mar del Plata wieder vor mir. Mitten in Südamerika einfach mal so getroffen! Haben kurz geschnackt, dann musste ich aber auch schon weiter in meinen Bus nach Puerto Madryn.