Flugzeugabsturz?



 

Jetzt sind wir wirklich wieder in Berlin. Und es ist schweinekalt, 5 Grad oder so und nass.

Gestern auf dem Flughafen kam uns noch die glorreiche Idee, Bier und Schnaps zu trinken, bevor wir ins Flugzeug stiegen. Ich war richtig schön bedüdelt, als ich einstieg und ratzte sofort weg.

Mitten im Flug weckte mich Stephanie plötzlich und meinte, dass das Flugzeug komische Geräusche machen würde. Mit meinem halb bedüdelten, halb verkaterten Verstand konnte ich noch so weit denken, dass ich das ihrer Flugangst zuschrieb und nicht weiter ernst nahm. Plötzlich fiel die Innenbeleuchtung komplett aus. Nun wurde mir doch etwas mulmig. Stephanie meinte: „Sag mal, merkst du nicht auch, wie wir absacken?“ Ich merkte es, versuchte nach draußen zu schauen, aber da war nur schwarzes Nichts.

Ich legte meine Hand beruhigend auf ihr Bein, aber merkte, dass der Angstschweiß durch ihre Hose suppte. Stürzten wir wirklich ab? Auf einmal sah ich den Boden 10 Meter unter uns aus dem Nebel auftauchen. Langsam näherten wir uns ihm und setzten behutsam auf. Wir waren die ganze Zeit einfach im Landeanflug, hatten es aber nicht bemerkt, weil draußen so dichter Nebel war. :)

Bogota, letzter Stopp vorm Abflug



 

Nach 18 Stunden Busfahrt bin ich heute in Bogota angekommen, meinem letzten Stopp vorm Abflug nach Deutschland. Die Fahrt erinnerte mich bisschen an die eiskalten Busse in Bolivien, obwohl hier draußen 30 Grad waren. In Kolumbien haben sie aber so viel Spaß an ihrer Klimanlage, dass ich selbst mit zwei Pullovern bibberte. Ich versteh nicht, was das soll, alle im Bus waren in dicke Decken gewickelt, um das auszuhalten. Wahscheinlich ist Kälte hier so ein Abenteuer, dass es trotzdem Spaß macht.

Bogota scheint auf den ersten Blick ein cooler Ort zu sein, im Zentrum sind recht freakige Leute unterwegs, teilweise extreme Fashion-Victims, über die ich manchmal schon etwas schmunzeln muss. Zum Beispiel hatte ’ne Chica als Accessior ’ne bunte Gummikappe in ’nem Nasenloch stecken. Vielleicht hilft die auch, damit das Koks nicht rausfällt. :)

Bis jetzt war ich der festen Überzeugung, dass mein Flug nach Deutschland am Sonntag geht. Zum Glück hab ich heute nochmal online gecheckt und festgestellt, dass ich schon Samstag früh starte. Am Sonntag komm ich dann an und der Wetterbericht sagt 30 Grad und Sonnenschein vorraus, perfekt!

Fauler Tag in Montañita



 

Montañita ist ein ehemaliges Hippiedörfchen am Meer. Ein paar von denen sieht man immer noch, aber heutzutage ist es eher eine ziemlich touristische Surf- und Partyhochburg geworden. Leider kam die Sonne heute nicht raus und außer am Strand rumzulungern gibt’s tagsüber hier nicht viel zu tun. In Equador ist’s um diese Jahreszeit meistens grau, entweder beginnt oder endet die Regenzeit gerade, so genau hab ich das noch nicht rausgefunden.

Strand bei grauem WetterFelsenDorfstraßeStraße zum Meer

Ich hab deshalb heute nicht viel gemacht außer Lesen und Fußball in der Kneipe zu gucken. Hab ja so drauf gehofft, dass Frankreich und Italien beide rausfliegen, aber die Italiener haben’s nochmal gepackt, haben sie eigentlich echt nicht verdient. Ein Franzose hat auch mit zugeguckt und ist fast gestorben dabei, nach dem Spiel hat er wortlos größere Mengen Bier zu sich genommen. :)

Eigentlich wollte ich heute Abend nochmal ’ne Angel auswerfen und hab mir schon ein paar Felsen am Meer dafür ausgeguckt, aber leider hatte die Agentur, die die Angeln verleiht, nicht offen. Hab ein paar Fotos von richtig dicken Dingern hier gesehn, aber die kriegt man bestimmt nicht vom Ufer aus, sondern nur vom offenen Meer.

Flug nach Ecuador



 

Nun bin ich in Ecuador angekommen. Der Flug hat insgesamt 14 Stunden gedauert, reine Flugzeit war eigentlich nur 9 Stunden, aber ich hatte zwei Zwischenstopps in Sao Paulo und Bogota, der Hauptstadt von Kolumbien.

Flug nach Ecuador

Vorher nicht zu schlafen war eine strategisch geniale Entscheidung, denn auf den ersten beiden Strecken war ich so müde, dass ich direkt weggeratzt bin und nur mal kurz zum Essen aufgewacht. So verging der Flug wie im Flug. :)

Um 17:40 Uhr landete ich schließlich in Guayaquil, der größten Stadt Ecuadors. Jetzt bin ich ja schon fast am Äquator, deshalb hätte ich’s mir hier wesentlich heißer vorgestellt. Waren aber nur so ca. 25 Grad, dafür mit ’ner dicken Portion Luftfeuchtigkeit.

Nachdem ich im teuren Brasilien Unmengen an Kohle verschleudert hab, ist’s hier wieder angenehm billig. Bisschen seltsam ist, dass Ecuador amerikanische Dollars als Währung hat, allerdings zum Glück nicht zu amerikanischen Preisen. Weil hier fast alles unter 5 Dollar kostet, will niemand größere Scheine haben. Ich hab am Geldautomaten 150 Dollar abgehoben und er hat mir ein fettes Bündel 5-Dollar-Scheine ausgespuckt. :)

Ich hab mir ein gemütliches Hotelzimmer mit Fernseher und Bad genommen, nach dem 9er-Dorm in Brasilien mal wieder ein recht angenehmer Luxus. :)