Frauen und Fußball



 

Ziemlich verfeiert von gestern wachte ich heute um 1 Uhr nachmittags auf. Von Quito hab ich zwar immer noch nicht viel gesehn, zumindest nicht tagsüber, aber so richtig motiviert war ich nicht, mich halb angeschlagen durch die Stadt zu schleppen. Ein gechillter Fußballnachmittag mit dem Viertelfinale Kroatien gegen Türkei war da wesentlich reizvoller.

Aufgrund der gestrigen Partynacht landete ich mit zwei Frauen in der Fußballkneipe. Das war nicht wirklich mein Plan, ließ sich aber leider nicht verhindern. Und mal wieder hat sich gezeigt, dass Fußball gucken mit Frauen extrem anstrengend sein kann. Selbst wenn sie behaupten, interessiert zu sein, fangen sie doch bald an über völlig fußballfremde Themen zu quatschen, wollen im schlimmsten Fall auch noch Aufmerksamkeit und fragen schließlich, warum’s auf einmal ’ne Verlängerung gibt.

Ich versuchte mich so gut es ging auf’s Spiel zu konzentrieren und die Chicas quatschen zu lassen. Die Verlängerung war dann ja wohl der Oberhammer. Vor mir saß ein Kroate im Nationaltrikot, der das ganze Spiel über fast gestorben ist vor Aufregung. Beim 1:0 für Kroatien in der 119. Minute sprang er auf und feierte und feierte und feierte… bis zum Ausgleich der Türken in der 120. Minute. Sein Gesicht erstarrte in einer kurzen Sekunde der Fassungslosigkeit, dann nahm er sein Handy und zerschmetterte es vor Wut auf dem Betonboden. Dem Debakel der Kroaten im Elfmeterschießen schaute er dann nur noch regungslos zu, nach dem Ende rannen Tränen über sein Gesicht.

Ich werd mir heute Abend wohl ’nen Ruhigen machen, um morgen mal früh aus’m Bett zu kommen und was von Quito zu sehen. Vorher such ich mir aber noch ’nen gut beladenen Grill für ’ne schöne Runde Völlerei. :)