Limassol – Beklaut von einem Hund

Ich wurde beklaut, und zwar von einem Hund. Ich konnte es selbst kaum fassen, doch ich war nicht das erste Opfer.

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Ich bin weiter gezogen an die Südküste von Zypern in den Ort Limassol. Übers Wochenende wollte ich die umliegenden Strände erkunden und habe mir dafür wieder einen Mietwagen organisiert. Los ging’s gestern zum westlich gelegenen Avdimou Strand. Auf dem Weg legte ich noch einen Stopp im antiken Kourion ein, wo man die Ruinen einer über 2000 Jahre alten Königsstadt sehen kann.

Am Avdimou Strand angekommen war ich dann allerdings etwas enttäuscht. Ich hatte weißen Sand erwartet, stattdessen fand ich mich in grobem Kies wieder. Egal, die Sonne schien und das Wasser lachte mich an, für eine Abkühlung sollte es reichen. Ich war weit und breit der einzige Mensch am Strand, also ließ ich meine Sachen einfach da liegen.

Ein Hund klaut meinen Schuh

Ich bin so am schwimmen, als ich plötzlich einen Hund um meine Sachen schleichen sehe. Ich denke noch so bei mir, der sieht aber irgendwie komisch aus, als wenn er was großes im Maul hätte. Beim zweiten Hinschauen stelle ich plötzlich mit Entsetzen fest, dass das große Ding in seinem Maul mein Schuh ist. Ich brülle dem Hund aus dem Wasser zu, dass er das lassen soll, aber er trabt einfach davon. Ich schwimme so schnell ich kann ans Ufer, aber der Hund ist längst verschwunden und mit ihm mein Schuh.

Ich laufe in die Wiese hinter dem Strand in der Hoffnung, der Hund hätte den Schuh vielleicht irgendwo fallen lassen, aber weder Hund, noch Schuh sind zu sehen. Ich kann es nicht glauben, der Hund hat tatsächlich meinen Schuh geklaut! Vereinzelte Menschen kommen am Strand entlang gelaufen, ich frage jeden, ob er einen Hund mit meinem Schuh im Maul gesehen hat. Das trägt zwar sehr zur allgemeinen Erheiterung bei, aber weiter bringt mich das auch nicht.

Der Hund ist ein Serientäter

Ich fahre mit dem Auto die umliegenden Feldwege ab, will einfach nicht wahr haben, dass der Schuh weg ist. Schließlich stoße ich auf ein Haus. Ich halte an und frage, ob die Bewohner einen Hund hätten. Sie verneinen, doch als sie meine Füße mit nur einem Schuh bekleidet sehen, wissen sie sofort, warum ich frage. „Wir und viele andere hatten auch schon dieses Problem. Dieser Hund schleicht seit Wochen am Strand herum und klaut Leuten ihre Sachen. Wir haben Schuhe und Pullover verloren. Vor kurzem ging ein Mann hier schwimmen und als er wieder heraus kam, hatte er nichts mehr als seine Badehose, der Hund hat ihm alles genommen.“

Da bin ich ja mit meinem Schuh noch ganz gut weg gekommen, denke ich so bei mir. Ein Mann gibt mir noch den Tipp, in einer nahe gelegenen Ruine nachzuschauen, da würde dieser Hund hausen. Ok, letzter Versuch, bevor ich aufgebe. Ich fahre zu Ruine, steige hinein und suche nach meinem Schuh, mit einem nackten Fuß auf dem dornigen Boden eine recht schmerzhafte Angelegenheit. Ich finde nichts. Als ich gerade wieder gesehen will, sitzt er doch auf einmal ganz frech mir, der Hund – ohne Schuh. Er schaut mich an, ich schaue ihn an, brülle ihn an, wo mein Schuh denn nun ist. Doch statt mir zu antworten rennt er einfach davon.

An dieser Stelle habe ich aufgegeben, bin in den nächsten Supermarkt gefahren, mit meinem einen Schuh hinein gehumpelt und war froh, dort Sneakers im Regal zu sehen. Zwar schade um den Trekking-Schuh, aber ich musste dann selbst so über diesen verdammten Hund lachen, dass es den Spaß schon wieder wert ist.

Heftigste Blauheit im Wasser

Heute bekam ich dann auch endlich den Traumstrand zu sehen, den ich mir vorgestellt hatte. Ich steuerte den Nissi Strand in Agia Napa im Südosten von Zypern an, wo sich im Hochsommer die Tourimassen gegenseitig tot treten. Jetzt in der Vorsaison ist es aber sehr angenehm und wirklich wunderwunderschön. Das Wasser ist unglaublich klar und hellblau, so heftigst blau, dass ich immer wieder hinschauen musste, um zu glauben, dass es wirklich wahr ist. Und die Sonne ist endlich warm genug, um sich den ganzen Tag faul drin zu aalen.