La Boca



 

Nach der Friedhofstour sind wir nach La Boca gefahren, dem Künstler- und Arbeiterviertel. Dort steht das Stadion der Boca Juniors, der erfolgreichsten Fußballmannschaft Südamerikas. Die Zuschauerränge sind in 3 Etagen übereinander gebaut. Hätte mir voll gerne mal ein Spiel in diesem Hexenkessel reingefahren, aber leider ist diese Woche keins und bis nächste Woche werd ich nicht mehr hier sein.

Stadion der Boca Juniors von außenStadion der Boca JuniorsLa BocaBunte Häuser in La Boca

Sind dann noch zur Caminito gelaufen, einer Straße mit süßen, kleinen bunten Häuschen, die echt nett wäre, wenn dort nicht der absolute Touristen-Overkill herrschen würde. So ist die ganze Sicht von Restaurants und dicken Gringos verdeckt. Abseits der Touristenpfade soll es da etwas gefährlich sein und der Lonely Planet sagt, man soll da nicht unbedingt langgehen. Haben’s trotzdem probiert und siehe da: Wir leben immer noch. :)

Heute Abend werd ich mit den beiden Chileninnen noch echtes argentinisches Steak essen gehn, *schleck* … wegen den Steaks natürlich, nicht den Mädels. :)

Cemetario de Recoleta



 

Gestern Abend hat sich mein 6er Hostelzimmer dann auch mit Menschen gefüllt, zuerst kamen 2 Chileninnen, die gerade auf Argentinientour sind, Solidad und Patricia. Solidad lacht allerdings immer über mein spanisch und antwortet dann lieber auf englisch, weil ihr das wohl einfacher erscheint. So richtig easy ist das auf jeden Fall noch nicht, mit dem spanisch quatschen. Hier in Buenos Aires kommt man auch mit englisch noch ganz gut durch, wird aber Richtung Süden bestimmt anders werden.

Cemetario de la RecoletaMausoleumHunde am Fenster in La BocaTrommler in La Boca

Nach einem 12-stündigen Babyschlaf hab ich dann heute Morgen Brian kennen gelernt, ein Kanadier der auch erst angekommen ist. Sind dann zusammen zum Cemetario de Recoleta gefahren, einem Friedhof der nur aus Mausoleen und Statuen besteht. Ist ein interessantes Gefühl, zwischen diesen alten seltsam riechenden Gruften rumzulatschen. War wie ein kleines Labyrinth mit 1000 Wegen und Abbiegungen.

Buenos Aires Microcentro



 

Microcentro ist das Geschäfts- und Einkaufszentrum von Buenos Aires. Hier ist mein Hostel, ortstechnisch auf jeden Fall eine gute Homebase, um schnell überall hinzukommen. Das Zentrum selbst ist nicht wirklich hübsch und besteht hauptsächlich aus Wolkenkratzern, Einkaufsmeilen und 12-spurigen Straßen.

Tango auf der StraßeFelix unter PalmenBuenos Aires MicrocentroDeutsches Hospital

Apropos Straßen: Die gefährlichste Aktivität hier ist auf jeden Fall, eine davon zu überqueren. Die Ampel auf der anderen Seite ist so weit weg, dass man sie kaum erkennt, und selbst wenn sie einem sagt, dass man gehen kann, heißt das keineswegs, dass nicht noch aus irgeneiner Ecke Autos rangeschossen kommen. Bis jetzt bin ich jedenfalls nicht hinter das System gekommen, wann man die beste Wahrscheinlichkeit hat, nicht ums Leben zu kommen.

Angekommen und beklaut



 

Das erste Abenteuer hab ich hinter mir: Ich bin mal wieder meinem Lieblingshobby nachgegangen, mich beklauen zu lassen. Und das, wo ich noch nicht mal eingecheckt hatte.

Und so trug es sich zu: Ich hab gerade das Zimmer im Hostel bezahlt und muss noch 2 Stunden warten, bis es frei ist. Ich setz mich ans Hostel-Internet und stelle meinen kleinen Rucksack, in dem meine Kamera und mein iPod stecken, direkt neben mich auf meinen Stuhl. Die nächste halbe Stunde war ich ziemlich konzentriert dabei, über meine Ankunft zu bloggen. Als ich dann meinen Rucksack wieder nehmen will, steht da plötzlich ein anderer, in dem nur Ramsch ist. Da hat doch jemand 20 cm neben mir heimlich den Rucksack vertauscht und sich mit meinen Sachen aus dem Staub gemacht.

Ich war natürlich erstmal ziemlich fertig mit der Welt. Das hätte echt nicht sein müssen, wenn ich ab und zu mal hingeguckt hätte. Aber irgendwann hab ich mir gesagt: Hey, was ist schon passiert? Ich hab keine Musik mehr für unterwegs und muss mir ’ne neue Kamera kaufen, das ist machbar. Ich hab noch meinen Pass und alle Kreditkarten, so what?

Ein Mädel hier im Hostel hat mir erzählt, dass ihr unterwegs mal alles geklaut wurde, inklusive Pass und Kreditkarte, DAS ist richtiger Stress. Bin dann losgezogen und hab mir ’ne kleine Sony-Kamera ’nen neuen Rucksack und bisschen Krams geholt und war dann wieder ganz zufrieden mit der Welt. Einmal beklaut zu werden hab ich sowieso fest eingeplant und wenn ich es so easy hinter mich gebracht hab und nicht mit ’nem Messer am Hals, kann ich damit leben.

In Buenos Aires aufgeschlagen



 

Nach 24 Stunden bin ich nun endlich in Buenos Aires eingetroffen. Ich bin so richtig schön durch, Nettoflugzeit war immerhin 21 Stunden (8 Stunden Berlin – New Zork, 2 Stunden New York – Atlanta, 11 Stunden Atlanta – Buenos Aires).

Der Flughafen in Atlanta ist unglaublich gigantisch, der größte der USA und man kommt sich vor wie in einer kleinen Stadt. Darunter fährt eine U-Bahn mit 6 Stationen, damit man überhaupt von einem Ende zum anderen kommt. Um zum Gate zu gelangen waren dann nochmal 10 Minuten Fußmarsch durch einen endlosen Gang angesagt.

Die 11 Stunden nach Buenos Aires waren dann schon echt nervig, pennen ging nicht wirklich, vom vielen Filme gucken haben aber irgendwann auch die Augen weh getan, also hab ich einfach im Halbschlaf vor mich hin gedöst.

In Buenos Aires auszusteigen war dann echt krass: 30 Grad und wolkenloser Himmel, ein Gefühl, wie gegen eine Wand aus Hitze zu laufen. Im Gegensatz zu den paranoiden Amerikanern war es den argentinischen Behörden übrigens völlig schnuppe, ob und für wann ich ein Rückflugticket hab. Stempel in den Pass und fertig.

Hab dann ein Taxi zum Hostel genommen und dort erstmal für 3 Tage eingecheckt. Muss noch ’ne Stunde warten, bis mein Zimmer frei ist und hab deshalb gerade etwas Zeit zum bloggen.

Von der Stadt hab ich noch nix gesehn, außer die wenigen Blicke, die ich vom Taxi aus erhaschen konnte. Hatte da allerdings nur ein halbes Auge für, weil ich mit meiner restlichen Aufmerksamkeit den Fahrstil des Taxifahrers im Auge behalten musste, bei dem man den Eindruck hatte, er müsse den gesamten restlichen Verkehr von Buenos Aires abhängen.

Werd gleich mal unter die Dusche hopsen und dann mal meine Fühler Richtung Stadt ausstrecken.