Die beiden Tage, die ich Myeik verbrachte, waren wunderbar, was vor allem an den unglaublichen Menschen hier lag.

Außerhalb des Hotels sah ich keinen einzigen Ausländer auf der der Straße. Die Menschen in Myeik haben anscheinend auch noch nicht so viele zu Gesicht bekommen, denn ich bekam sehr, sehr viel Aufmerksamkeit, wo immer ich auftauchte. Die Aufmerksamkeit war aber durch die Bank weg positiv, die Menschen lächelten mich mit ehrlicher Freude an und grüßten mich von allen Seiten.


Viel Gastfreundschaft in Myeik
Eine Mutter, die auf dem Balkon ihrer Wohnung stand, holte ihre Kinder heraus, um mich ihnen zu zeigen. Ein Getränkehändler winkte mich zu seinem Shop heran und lud mich zu einem Litschisaft ein. Die Besitzerin eines kleinen Imbisses spendierte mir Reis mit Bananenfüllung und ein paar Männer luden mich schließlich noch auf einen Tee ein. Mir schlägt hier eine Herzlichkeit entgegen, die einfach umwerfend ist. Besonders die Kinder lassen mir das Herz aufblühen, sie laufen mir nach, rufen „Hello“ und sind ganz aus dem Häuschen, wenn ich darauf antworte.

Für heute habe ich mir einen Roller gemietet und bin aus Myeik rausgefahren, einfach nach Norden, ohne richtiges Ziel. Als ich durch die Dörfer dort fuhr, winkten mir die Menschen vom Straßenrand zu und lachten mich an. Als ich in einem Dorf anhielt, um eine Cola zu trinken, war der ganze Laden in heller Aufregung. Es konnte niemand Englisch, aber ich hatte ein wenig burmesisch gelernt: „Hallo“, „Wie heißt du?“, „Wie geht’s?“, „Ich heiße Felix“, „Mir geht’s gut“. Damit kann man schon mal ein ganz klein wenig Konversation betreiben.


Tempel über Tempel
Ich schaute mir ein paar Tempel an, die mir unterwegs begegneten. Thailand ist schon dicht mit Tempeln zugepackt, aber Myanmar legt da nochmal eine Schippe drauf, sowohl was die Tempeldichte, als auch die Anzahl an Buddhastatuen pro Tempel angeht. In Thailand war ich am Ende etwas tempelsatt, aber hier habe ich wieder Lust bekommen. Es ist schon etwas anderes, sich den Tempel mit Dutzenden Touristen zu teilen oder ihn, wie hier, ganz allein zu entdecken und sich dabei zu fragen, ob überhaupt schonmal ein Ausländer an diesem Ort war.
Das schönste Erlebnis dieses wunderbaren Tages hatte ich aber, als ich einfach mal in einen Schotterweg einbog, um zu sehen, wo er mich hinführen würde. Nach ein paar Kilometern erreichte ich ein kleines Dorf, in dem ich zunächst mit eher skeptischen Blicken empfangen wurde. Ich fragte mit Händen und Füßen, ob es ok sei, wenn ich mal eine Runde laufen würde, um mir das Dorf anzuschauen.

Das schönste Erlebnis des Tages
Es war ok und nach ein paar Metern folgten mir die ersten Kinder. Ich fragte ein paar nach ihren Namen und sie wurden schnell zutraulich. Es kamen weitere Kinder dazu, dann noch mehr und auf einmal fand ich mich in einer Traube aus 30 Kindern wieder. Der größte von ihnen, Schepau, wollte mir den Tempel zeigen. So lief ich die Stufen zum Tempel hinauf, die 30 Kinder hinter mir her. Ich machte Faxen mit ihnen, was zu großer Begeisterung und vielen strahlenden Augen führte. Nachdem wir vom Tempel wieder runter geklettert waren, verabschiedete ich mich und machte mich auf den Rückweg nach Myeik.
Die vielen traumhaften, oft unbewohnten Inseln, die von hier aus erreichbar sind, werde ich leider nicht zu Gesicht bekommen. Für Ausflüge dorthin werden Ausländern 120 Dollar pro Tag abgeknöpft, das ist es mir nicht wert. Ich mache mich gleich auf den Weg nach Dawei, wo es wunderbare Strände auf dem Festland geben soll.