Kappadokien Täler Pigeon Valley/Love Valley

Unwirklich, mondartig und wunderschön, diese Worte kamen mir in den Sinn, als ich heute durch die Kappadokien Täler Pigeon Valley und Love Valley streifte. Auf dem Weg gab es eine Begegnung mit einem recht wundersamen Gesellen.

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Vorgestern bin ich ich ja schon durch die Kappadokien Täler „Red Valley“ und „Rose Valley“ gewandert, heute wollte ich mir noch ein paar weitere anschauen. Ich startete zusammen mit Stefanie, einer Deutschen aus Ali’s Hostel, im Nachbarort Uchisar. Vom dort gelegenen Burgfelsen aus gab es einen traumhaften Blick über die kappadokische Mondlandschaft.

Ein wundersamer Geselle

Weiter ging es durchs „Pigeon Valley“, auf dem Weg legten wir einen Teestopp beim „Hasan Tea Garden“ ein. Dieser bestand lediglich aus ein paar mit Kissen bestückten Getränkekästen und einer Hauptattraktion: Hasan. Hasan war ein super Typ, fast zahnlos, bestimmt über 70 Jahre alt, behauptete aber lachend, er sei 25.

Er servierte uns Tee, Kekse und Nüsse, wollte für all das nur 3 Lira (1,10 Euro) pro Nase und schenkte uns zu guter Letzt auch noch kappadokischen Touri-Klimbim, nachdem wir ein paar von ihm gestellte Quizfragen mehr oder weniger korrekt beantwortet hatten. Er verkaufte sogar T-Shirts mit seinem Konterfei, anscheinend ist er eine kleine Institution in Kappadokien. Traurig erzählte er, dass er nach vielen Jahren nun das Geschäft wechseln müsse, nachdem seit Kurzem direkt nebenan ein Café eröffnet worden wäre.

Spargelstangen oder Riesenpenisse?

Das „Pigeon Valley“ war schnell durchquert, deshalb machten wir uns noch daran, das parallel verlaufende „Love Valley“ zu durchwandern. Das war eine super Entscheidung, denn die „Feenkamine“ genannten, bis zu 30 Meter hohen stangenartigen Steinformationen, auf die wir dort stießen, waren für mich die schönsten, die ich bis jetzt in Kappadokien gesehen hatte.

Den einen erinnern sie an Spargelstangen, den anderen an Riesenpenisse, mich wiederum erinnerte die Stimmung etwas an die Wüste Wadi-Rum in Jordanien, die ich Anfang des Jahres besucht hatte. Gar nicht mal so sehr optisch, eher wegen der unwirklichen Stimmung in einer Landschaft, die wie von einem Bildhauer geformt scheint.

Zurück in Göreme wollte ich mir von einem Aussichtspunkt aus den Sonnenuntergang anschauen. Trotz einiger Wolken war der Blick über die Stadt in der Abenddämmerung super.

Allerdings wurde von dort oben auch sehr deutlich die Kehrseite des Tourismus in Kappadokien sichtbar. Die vielen in Felsen und Höhlen gehackten Hotels und Restaurants haben einige unschöne Spuren hinterlassen, die viele der einzigartigen Steinformen von oben recht zerstört aussehen lassen.