Uyuni-Tour: Tag 1



 

Heute ging’s los auf unsere dreitägige Tour zum Salar de Uyuni, dem größten Salzsee der Welt, der inzwischen aber fast komplett ausgetrocknet ist. Um 10 Uhr starteten wir mit einem Jeep, außer Paul und mir waren vier andere Traveller dabei. Die nächsten drei Tage werden wir hauptsächlich im Auto verbringen, nach den anstrengenden Abenteuern der letzten Wochen ist es aber mal ’ne ganz angenehme Abwechslung, sich herumfahren und von wunderbarer Landschaft berieseln zu lassen. Paul und ich haben uns Schlafsäcke gekauft, den vermieteten Agenturschlafsäcken traue ich nicht mehr über den Weg.

Unser erstes Ziel war der Eisenbahn-Friedhof in der Nähe von Uyuni. Dort werden sämtliche Züge aus der Gegend abgestellt, die nicht mehr benötigt werden und rosten vor sich hin. Ist sehr nett anzuschauen und super für Fotos. Könnte mir auch gut vorstellen, dort mal ein Open-Air zu veranstalten. :)

Eisenbahn-FriedhofChilloutInsel im SalzBalance-Akt

Danach erreichten wir den Salar. Am Rand wird jede Menge Salz abgebaut, wahrscheinlich liegt dort genug, um die Welt für immer zu versorgen. Die Salzfläche ist bis zu sieben Meter dick auf insgesamt 12000 Quadratkilometern Fläche. Nach einem kurzen Stopp fuhren wir direkt hinein, das schneeweiße Salz reflektiert das Sonnenlicht so stark, dass man ohne Sonnenbrille kaum die Augen öffnen kann. Weil auf Fotos die weiße Fläche keine Tiefenwahrnehmung zulässt, kann man schräge Sachen mit der Perspektive anstellen.

Mittagessen gab’s am Rand von ’ner kleinen Insel mitten im Salz. Unsere Tour-Köchin war Fabiana, die Schwester unseres Fahrers Severino. Die beiden waren richtig nett. Fabiana war ziemlich schüchtern, aber voll süß dabei. :) Zum Mittag servierte sie uns Reis mit Lamafleisch, sehr lecker.

Leider verließen wir nach einigen Stunden den Salar wieder, ich hätte mir bisschen mehr Zeit dort gewünscht. Um 7 Uhr erreichten wir unsere Bleibe für die Nacht. Nach dem Sonnenuntergang wurde es schnell kalt, zum Glück gab’s ’ne heiße Dusche. Fabiana kochte uns Spaghetti Lama-Bolognese, wir spielten noch ’ne Runde Karten, aber werden gleich in unseren Schlafsäcken verschwinden, um der Kälte zu entfliehen.

Getrocknete Lamaföten



 

Gestern Abend haben Paul und ich mal im Loki vorbei geschaut, dem Partyhostel von La Paz. War ganz lustig, haben schön Bierchen getrunken und sind gegen eins in ’nen Club weiter gezogen. Den fand ich nicht besonders dolle, weil nur Gringos aus dem Hostel dort waren und keine Bolivianer(-innen).

Plaza Pedro D MurilloSchuhputzer mit SkimaskeMarkttreibenGetrocknete Lamaföten auf dem Hexenmarkt

Heute sind wir bisschen durch die Stadt gelatscht. Hat mir gut gefallen, ich mag das Straßenleben in La Paz, fast alles findet draußen statt. Die Straßen sind mit hunderten Verkäufern gesäumt, die alles anbieten, was man sich nur vorstellen kann. In der Nähe von unserem Hotel gibt’s ’nen Hexenmarkt, dort kann man zum Beispiel getrocknete Lamaföten kaufen. Wenn man ein Haus baut, soll man einen drunter begraben, das bringt angeblich Glück. Hab heute übrigens auch ein riesiges Lamasteak verspeist. Das Fleisch ist aber nicht so besonders, ziemlich zäh und schmeckt nicht wirklich lecker. Ein seltsames Phänomen in La Paz sind die Schuhputzer mit Skimaske. Ich hab gehört, dass viele Studenten als Schuhputzer arbeiten, um sich was dazu zu verdienen. Weil das aber ein großes Stigma ist, tragen sie Skimasken, um nicht erkannt zu werden.

Morgen geht’s mit dem Mountainbike auf die gefährlichste Straße, deswegen wird’s heute wohl ein ruhiger Abend für uns. Vielleicht ein, zwei Bierchen im Loki, denn Paul findet ’ne Blondine dort süß, die er sich heute nochmal anschauen will. :)