Mit dem Boot durch den Beagle-Kanal



 

Haben uns heute eine Bootstour durch den Beagle-Kanal gegeben, eine natürliche Wasserstraße südlich von Ushuaia, die den Atlantik mit dem Pazifik verbindet. Brian hat’s fast verpennt, weil er sich gestern Abend auf Saufspiele mit Argentiniern eingelassen hat und nicht gut dabei aussah. :)

Im Beagle-Kanal liegen viele kleine Inseln verstreut, haben viele davon gesehen und sind auf einer ausgestiegen, war ein super Blick auf Ushuaia von dort aus. Auf einigen gab’s brütende Kormoran-Kolonien zu sehen, auf anderen Seelöwen, die allerdings entsetzlich stinken.

KormoraneUshuaia aus der FerneKormorane und ein SeelöweLeuchtturm

Abends haben wir uns für unglaublich wenig Geld unglaublich viel Fleisch aus dem Supermarkt geholt und unglaublich leckere Steaks daraus gebraten, nur ganz kurz in die Pfanne gehauen, damit sie in der Mitte schööön blutig bleiben, lecker! :)

Ushuaia, die südlichste Stadt der Welt



 

Ushuaia ist eine süße, kleine Stadt, recht idyllisch am Meer gelegen und am Fuß atemberaubender Berglandschaften. Es sind ’ne ganze Menge Touristen hier, sie fallen aber nicht in Horden ein, so dass es nicht unangenehm wirkt.

Ushuaia ist ein beliebter Startpunkt für Antarktika-Kreuzfahrten. Hab lange überlegt, ob ich auch mal vorbei schauen sollte, Antarktika hat auf mich irgendwie eine magische Anziehungskraft. Kostet allerdings für die lohnenswerten Trips zwischen 4000 und 12000 US Dollar, deshalb hab ich das bis auf Weiteres verschoben. Last Minute Tickets auf den günstigsten Schiffen sind für 2500 Dollar zu bekommen, allerdings nur mit wenigen Landgängen, das bringt nicht viel.

Blick aus meinem HostelGrünBucht und BergeGespenstischFelix in FeuerlandVögelFreeclimbingWrack

Haben heute einen Trip in den Nationalpark Feuerland gemacht. Der größte Teil ist Naturschutzgebiet, ein Stück darf man aber betreten. Es gibt dort vier verschiedene Walking Trails. Wir haben uns einen ausgesucht, der 7 Kilometer an einer Meeresbucht entlang führt, war ein super Trip, um ins „Feuerland Feeling“ reinzukommen.

30 Stunden Busfahrt nach Feuerland



 

30 Stunden Busterror sind endlich vorbei und ich bin zusammen mit Paul in Feuerland gelandet. Man hat’s uns echt nicht einfach gemacht. Sind ja sowieso zwei Tage später gestartet als geplant, weil wir vorher keine Verbindung bekommen haben.

Unser erster Bus sollte uns in 18 Stunden nach Rio Gallegos bringen. Einen weiteren hatten wir gebucht, der uns dort aus nach Ushuaia in Feuerland fuhr. Das Zeitfenster zum Umsteigen war eine sportliche halbe Stunde, haben uns aber sagen lassen, dass das klappt.

Wir fuhren Stunde um Stunde durch die Pampa. Nichts als Gras und Büsche bis zum Horizont, kein Haus, kein Baum, einfach nichts. Schlafen ging nicht wirklich, also verbrachten wir die meiste Zeit damit, vor uns hinzudösen. Nach ewigen 18 Stunden war noch immer kein Ende in Sicht. Die Zeit wurde knapp, unser Anschlussbus sollte um 8 fahren und es war viertel vor 8. Wir sahen ein Straßenschild: Rio Gallegos 18 km. Könnte gerade noch so klappen.

Doch plötzlich stoppte ein Police-Officer den Bus und wollte aus irgendeinem Grund alle Pässe sehen. Er fing an, in aller Seelenruhe die Daten aller Reisenden zu notieren. 20 Minuten vergingen. Das war’s, dachten wir. Gestrandet in Rio Gallegos, wo es nichts, aber auch gar nichts zu tun oder zu sehen gibt.

Halb 9 kamen wir an, doch wie durch ein Wunder stand der Bus nach Feuerland noch im Terminal. Doch dann der nächste Schock. Irgendwie hatte das Ausdrucken der im Internet gebuchten Tickets nicht richtig geklappt und auf Pauls Ticket stand auch mein Name und meine Daten. Wir sprinteten zum Schalter und versuchten unser Problem und unsere Zeitnot zu erklären, aber der freundliche Mitarbeiter dort war die Ruhe in Person und jeglicher Versuch sein Arbeitstempo zu beschleunigen scheiterte. Irgendwie hat dann alles doch noch hingehauen, das Ticket wurde umgeschrieben und wir saßen im Bus nach Feuerland. Wir waren am Ende unserer Kräfte, aber glücklich.

Doch aus unserem wohlverdienten Schlaf wurde immer noch nichts. Auf dem Weg nach Feuerland muss man ca. 30 km durch chilenisches Gebiet fahren. Tausende Touristen passieren diese Strecke, doch statt eine einfache Lösung zu finden ist das ein höchst bürokratischer Akt: Beim argentinischen Zoll anstellen, um den Auswanderungsstempel zu bekommen, beim chilenischen, um einzuwandern, kurz weiter fahren, Ausweise aus unerfindlichen Gründen nochmal von einem neuen Officer überprüfen lassen, wieder weiter fahren, umständlich aus Chile auswandern, nochmal anstellen um in Argentinien wieder einzuwandern. Das ist insgesamt eine Angelegenheit von ca. 3 Stunden. Ich wurde den Eindruck nicht los, das ganze Schlangestehen dient nur dem Zweck, die in der Zollstation angebotenen Snacks und Drinks zu verkaufen. Lustig: Im Hintergrund spielte ein kleiner Junge am Zollcomputer sehr engagiert Pacman. :)

Schwer gezeichnet - Fähre nach Feuerland

Danach war es aber fast geschafft: Es ging mit dem Bus auf die Fähre nach Feuerland. Nach weiteren 5 Stunden Busfahrt kamen wir ziemlich angeschlagen in Ushuaia an. Dort hatten wir uns mit unserem Kumpel Paul im Hostel verabredeten und trafen ihn wieder. Nach einigen Bieren tranken wir noch ein paar und fielen irgendwann in unseren verdienten Schönheitsschlaf.