Als ich gestern ankam, war es schon dunkel und die Stadt war wie ausgestorben, selbst auf der Hauptstraße zur einen Kilometer entfernten brasilianischen Grenze war kaum ein Mensch zu sehen. Als ich heute an dieser Straße ankam, musste ich erstmal überlegen, ob es wirklich dieselbe war. Das gesamte Stadtzentrum hatte sich in einen riesigen Markt verwandelt, auf dem von Socken bis zu Schrotflinten alles angeboten wurde. Man kann sich sogar mit „offiziellem“ Zollstempel versehene Blankoformulare kaufen, um sich selbst „Handelsgenehmigungen“ für die Grenze auszustellen.
Alles in allem ist Ciudad del Este ’ne ziemlich hässliche Stadt, die einzig und allein für Brasilianer, die billig einkaufen wollen oder Schmuggler da zu sein scheint. Was ich allerdings ganz spannend finde, ist dieses verruchte Flair, dass einem hier um die Nase weht, der Geruch zwielichtiger Machenschaften liegt überall in der Luft.