Macuto… ich muss hier schnellstens weg!



 

Was für ’ne Schnapsidee war das denn, hierher zu kommen! Im kleinen Städchen Macuto, 30 Kilometer nördlich von Caracas, liegt der nächste Strand. Ich wusste schon, dass es nicht der schönste ist, aber ein kleines bisschen Karibik-Flair habe ich mir doch vorgestellt.

Wollte mich hier eigentlich mit Johannes treffen, weil er nicht nach Caracas rein wollte, und ein paar Tage rumchillen, aber als ich heute früh Richtung Strand geschlendert bin, traf mich schon ein bisschen Schock. Macuto ist ziemlich heruntergekommen, halb verfallen und der Strand nur ein Sandstreifen mit ein paar Steinen links und rechts. Das alleine würde mich noch nicht stören, wenn ein entspannter Spirit in der Luft liegen würde, aber die Leute hier scheinen noch heruntergekommener zu sein als die Stadt. Die Hälfte der Bevölkerung scheint aus besoffenen Assis zu bestehen, die einfach nur grimmig drein schauen. Und am Strand gibt’s auf einmal nicht mal mehr hübsche Chicas, sondern nur noch unförmige dicke. Und das in Venezuela!

Nach einem kurzen Morgenspaziergang hatte ich nur noch einen Gedanken: Wie komme ich weg hier und verhindere, dass Johannes und ich hier noch eine Nacht bleiben müssen?

Also das Internet angeworfen und die nächsten Strandorte abgecheckt. Alles nicht so wirklich ideal, weil Johannes erst abends ankommt und wir mit Bussen hier um diese Uhrzeit nicht mehr sicher wegkommen mit dem ganzen Gepäck. Aber dann erschien wie ein Engel die Webseite einer Deutschen, die seit 17 Jahren in Venezuela lebt und im Nationalpark Henri Pittier direkt am Meer eine günstige Unterkunft betreibt und… tataaaaa… für 80 Euro einen Abholservice vom Flughafen organisiert. Nicht billig, aber die Fahrt dauert 5 Stunden und mit einer zusätzlichen Übernachtung hier wären wir auch nicht günstiger weggekommen.

Ich hab per Telefon fix alles mit ihr klar gemacht, den Johannes angerufen, der inzwischen auf dem Flughafen in Lima stand, einen Treffpunkt ausgemacht und ab dafür! Nichts hält mich mehr in diesem Kaff hier, die Leute kommen mir noch unfreundlicher als in Caracas vor. Obwohl ich auch festgestellt habe, dass sie schnell auftauen, wenn man ein paar spanische Worte mit ihnen wechselt. Ich glaube, hier ist man einfach überhaupt keine Touristen gewohnt. Um sich an mich zu gewöhnen, bleibt aber auch keine Zeit mehr, denn in 2 Stunden mach ich mich aus dem Staub hier.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert