4 Wochen durch Panama – Wolkenkratzer, Strand und Berge

Tschüss Winter, hallo Mittelamerika. Die nächsten Monate werde ich hier verbringen, der erste davon führte mich durch Panama.



 

Nachdem ein sehr schöner Spätsommer den deutschen September noch angenehm angewärmt hatte, wurde es Ende des Monats doch Zeit, Deutschland zu verlassen. Das Timing war perfekt, ich hatte noch den letzten warmen Septembertag in Berlin mit 25 Grad mitgenommen. Als ich nach 18 Stunden Flugzeit in Panama City landete erwartete mich mit 30 Grad ein sanfter Übergang.

Angekommen in Panama City
Angekommen in Panama City
Touris fotografieren Wolkenkratzer
Touris fotografieren Wolkenkratzer

Als ich vor 4 Jahren nach einer Tour mit Johannes durch Venezuela und Kolumbien das erste Mal Panama City betrat, war ich von der Stadt ziemlich geflasht. Nach entbehrungsreichen Reisewochen waren kapitalistische Konsumfreuden ein wahrer Segen. Diesmal blieb der Effekt aus. So geht es mir meistens, wenn ich von Berlin aus in einer anderen Großstadt ankomme: Ich will so schnell wie möglich raus in chilligere Gefilde.

Karibikinseln und eine Menstruationsparty

Die fand ich dann auch auf den karibischen San Blas Inseln. Ich verbrachte 4 Tage auf „Inas Island“, hauptsächlich in der Hängematte, mit einem kalten Balboa im Meer, auf dem Beachvolleyballfeld und beim Essen. Eigentlich hatte ich nur eine Nacht auf der Insel geplant, aber es war so schön dort, dass ich einfach nicht mehr weg wollte. Die Insel ist so klein, dass man sie in 5 Minuten einmal komplett umrunden kann und es gibt dort nicht viel mehr als ein paar Bambushütten und Palmen. Kein Internet, keine Disco, kein Stress, himmlisch.

Kaltes Balboa im lauwarmen Meer
Kaltes Balboa im lauwarmen Meer
Sandstrand auf den San Blas Inseln
Sandstrand auf den San Blas Inseln

An einem Nachmittag wurden wir auf die Nachbarinsel zu einer Menstruationsparty eingeladen. Irgendein Mädchen aus dem Dorf hatte wohl das erste Mal ihre Tage bekommen, was Grund genug war, auf der Insel eine 4 Tage lange Feier zu feiern, genauer gesagt ein Saufgelage mit selbstvergorenem Kaffeewein. Hat ein bisschen wie Cider mit Kaffeearoma geschmeckt, gewöhnungsbedürftig, aber interessant.

Im Dschungel, der manchem schon zum Verhängnis wurde

Nach einer weiteren Woche in Panama City war ich froh, der Stadt endlich den Rücken kehren zu können und fuhr ins bergige Boquete. Leider fiel mein Plan, dort wandern zu gehen, buchstäblich ins Wasser, denn es regnete fast eine ganze Woche durchgehend. In Panama ist momentan noch Regenzeit und in den Bergen merkt man das ziemlich dolle.

Der Nebelwald auf dem Wanderweg Il Pianista
Der Nebelwald auf dem Wanderweg Il Pianista
Straße in Boquete
Straße in Boquete

An einem nicht ganz so regnerischen Nachmittag machte ich mich dann doch auf die Socken, um den Wanderweg „El Pianista“ auf eigene Faust zu erkunden. Vor 2 Jahren verschwanden dort zwei Holländerinnen, Monate später fand man ihre Skelette im Dschungel. Sie hatten sich wohl verlaufen und das bedeutet im dichten Urwald meist den sicheren Tod. Mir war schon ein wenig mulmig, besonders, als mich unterwegs ein Bauer warnte, es gäbe gefährliche Tiere in diesem Dschungel und ich sollte doch besser umkehren. Alles in allem war es dann aber ganz easy, so lange man den Weg nicht verlässt, kann eigentlich nichts passieren.

Ein schöner, aber giftiger Zeitgenosse

Meine letzte Station in Panama war das Inselarchipel „Bocas del Toro“. Hier traf ich im Dschungel auf die interessanteste Tierart meiner bisherigen Reise: Kleine, knallrote Frösche. Ich fragte mich, wie so ein auffälliges Tier ohne Tarnung überleben könnte. Kurz hatte ich den Gedanken, doch mal einen einzufangen. Zum Glück verfolgte ich den nicht weiter, erfuhr ich doch später, dass es sich um den giftigen Pfeilgiftfrosch handelte.

Der giftige Pfeilgiftfrosch - ein faszinierendes Wesen
Der giftige Pfeilgiftfrosch – ein faszinierendes Wesen
Das perfekte Büro: Meine Bungalowterasse auf Bocas del Toro
Das perfekte Büro: Meine Bungalowterasse auf Bocas del Toro

Auf Bocas del Toro hatte ich auch den bisher schönsten Arbeitsplatz auf meiner Reise: Ein Holzbungalow etwas außerhalb von Bocas Town, im Stadtteil Saigon, der eher von Einheimischen als Touristen bewohnt ist. Die Terasse meiner Hütte mit Hängematten, einem Tisch und Stuhl war das perfekte Büro: Draußen, trotzdem schattig, etwas Meeresrauschen und ringsherum das gut gelaunte Geschnatter der Einheimischen. Zur Mittagspause ging es per Wassertaxi zu einem der Strände der Nachbarinseln, herrlich.

Das war’s nun erstmal mit Panama, morgen früh geht es weiter nach Costa Rica.

2 thoughts on “4 Wochen durch Panama – Wolkenkratzer, Strand und Berge”

  1. Huch, gibt’s in Panama also echt sonst nix ausser San Blas, Panama City, Boquete und Bocas del Toro? Bei 4 Wochen dachte ich jetzt, wunder was du dir dort alles angeschaut hast ;)

    Was zahlt man momentan für diese 4-Tages-Trip zu den San Blas Inseln von Panama City aus?

    Wir haben diese rote Frösche am Red Frog Beach übrigens mit Einheimischen auf die Hand genommen…. ich glaub die giftigen Frösche sind gepunktet! ;)

    LG und viel Spaß weiterhin in meinem geliebten Zentralamerika ;)

  2. Na ich bin ja unterwegs am arbeiten, da geht das alles ein bisschen langsamer mit der Bewegung und ich bleibe länger an einzelnen Orten. Find ich aber ganz gut, die Geschwindigkeit mal ein wenig runter zu schrauben.

    San Blas hat 110$ inklusive Transport, die erste Nacht und 3x essen gekostet. Dann kann man so lange bleiben wie man will und zahlt auf der Insel dann jeweils 15-20$ pro Nacht inkl. 3 Mahlzeiten.

    Ich hab das hier gebucht:
    http://www.sanblastoursislands.com/inas-island.html

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert