Thassos Inselumrundung mit Speedy



 

Gestern sind wir mit der Fähre von Kavala zur Insel Thassos übergesetzt. Wir ließen uns dort im Dorf Limenaria in der „Villa Sofia“ nieder, wo wir ein schönes Zimmerchen mit Balkon und Kochecke für 31,50 Euro pro Nacht ergatterten.

Limenaria ist ein süßes, kleines Dorf, dessen Strandpromenade zwar schon recht touristisch ist, das aber ansonsten seinen verträumten Charakter bewahrt hat. Allerdings waren wir vom Strand im Ort ein wenig enttäuscht, wo wir doch von den türkisblauen Buchten auf Chalkidiki recht verwöhnt waren.

Wir beschlossen, die Insel einen Tag lang per Auto zu umrunden und reservierten uns für heute einen Mietwagen beim Autoverleih „Speedy“. Der Chef wirkt wie ein ziemlich zwielichtiger Typ, neben dem Autoverleih gibt es noch einen Speedy Elektronik-Gebrauchtwarenhandel und eine Speedy Geldwechsel-Stube. Den Wagen übergab er uns heute mit den Worten: „Männer fahren besser, Frauen vorsichtiger, hahahahaaaa!“ Der Typ war so durchweg unsympathisch, dass er mir fast schon wieder sympathisch wurde.

Die 100 Kilometer lange Inselumrundung war dann heute ein super Erlebnis. Wir machten ein wenig Strandhopping und entdeckten dabei zwei echte Perlen. Der Aliki-Strand im Süden der Insel hatte endlich kristallklares, blaues Wasser. Das Highlight dort waren aber die schneeweißen Marmorfelsen, die am Ende des Strandes ins Meer ragten, im hellen Licht der Mittagssonne hatte die Szenerie etwas sehr surreales. Der zweite Traumstrand war der Paradise Beach, das Wasser war fast so türkis wie auf Chalkidiki und es gab sogar einen kleinen Nacktstrand.

Gegen Abend machten wir noch einen Abstecher ins Inselinnere zu einem Dörfchen namens Maries. Dort leben 700 Menschen und es wirkt ein wenig, als wäre die Zeit irgendwann stehen geblieben. Kleine Gässchen winden sich zwischen Gärten und kleinen, verschlafenen Häuschen hindurch, kein Tourist ist weit und breit zu sehen und an den Bäumen hängen reife, süße Feigen, die nur darauf warten, gepflückt zu werden.

Als wir das Auto abends bei Schlitzohr Speedy zurückgaben, rechnete ich fest damit, dass er wegen irgendwas noch Ärger machen würde. „4,50 Euro für den Schaden!“ rief er mir dann auch gleich zu. Als er mich stutzen sah, setzte er ein dreckiges Grinsen auf, dann wurde mir klar, dass es nur um ein paar Überkilometer ging und schon alles seine Richtigkeit hatte.

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