Also zogen wir nun öffentlich Bier trinkend durch die Istanbuler Nacht. In der Fußgängerstraße war echt ’ne Menge los, so bisschen exotisch kam ich mir mit dem Bier aber doch vor. Einer machte sogar ein Foto von uns mit der Bierdose am Straßenrand, irgendwie scheint der Anblick nicht ganz alltäglich zu sein.
Im Hostel erwartete uns eine nette Überraschung: Sarah und Fred hatten unser Zimmer abgeschlossen und den einzigen Schlüssel nicht an der Rezeption abgegeben, sondern mitgenommen. Wir bekamen deshalb vorrübergehend ein anderes Zimmer, in dem ein Deutscher namens Joschka hauste, er studiert auch in Istanbul. Wir holten noch ein paar Bierchen und quatschten bisschen mit ihm. Mitten im Gespräch kam raus, dass er ein Kommilitone von einem alten Schulfreund von Stephanie ist. Was für ein Zufall, erstens, dass sie nach ihm gefragt hat und zweitens, dass er ihn auch noch kennt!
Ein paar Bierchen später tauchte doch noch ein Ersatzschlüssel für unser Zimmer auf. Ich war schon ziemlich fertig und legte mich schonmal ab. Gegen 3 Uhr wachte ich auf, Stephanie war immer noch nicht da. Ich machte mich auf die Suche nach ihr, schaute nach, ob sie noch bei Joschka war, aber der war schon lange am Ratzen. Nu machte ich mir echt Sorgen, weil sie im ganzen Hostel nicht aufzufinden war, ihr Handy war auch ausgeschaltet. Ich beschloss, noch bisschen zu warten und schlief wieder ein. Gegen 4 Uhr kam sie endlich ins Bett gekrochen und mir fiel echt ein Stein vom Herzen. Wir müssen uns wohl im Suff bisschen in die Haare gekriegt haben und sie war ziemlich sauer auf mich und ist deshalb mal ’ne Runde abgehauen. Aber nu is alles wieder ok.