Uyuni-Tour: Tag 2



 

So kalt war die Nacht dann doch nicht, draußen waren’s zwar unter 0 Grad, aber wir schliefen zu dritt in unserem Zimmer und haben den Raum wohl genug aufgeheizt. Um 8 Uhr ging’s los, zurück in den Jeep.

Der Salar lag auf 3600 Metern Höhe, heute ging’s rauf auf über 5000. Die Landschaft wurde richtig marsmäßig, man könnte hier perfekt ’nen Science-Fiction-Film drehen. Das einzige Leben waren einige Grasbüschel und Alpacas, die scheinbar in jeder Höhe überleben können.

Felix auf ‘ner seltsamen PflanzeMittagspauseMarslandschaftEchte Kraft

Unsere Gruppe ist richtig nett. Für Paul und mich ist es unsere letzte Tour, danach trennen sich unsere Wege. Vielleicht lag’s daran, auf jeden Fall liefen wir zur Höchstform auf, waren völlig albern und unterhielten den ganzen Jeep. :) Zur Landschaft, die wir zu sehen bekamen, gibt’s nicht viel zu schreiben, die Bilder sagen alles.

Um 5 Uhr nachmittags kamen wir in unserer Bleibe für die Nacht an, auf 5000 Höhenmetern gelegen. Noch war es recht warm, aber nachts sollten es -25 Grad werden. Wir haben alle ziemlichen Bammel davor, denn Heizung oder warmes Wasser gibt’s hier nicht. Wir schlafen alle 6 in einem Raum, vielleicht reicht das, um den wenigstens etwas aufzuheizen.

Tour ins Moon Valley



 

Heute war ich mit ’ner Tour im Moon Valley unterwegs, der Name kommt von der kargen Mondlandschaft. Ich bin völlig hin und weg von der Wüste hier, die Landschaft verbeitet eine unwirkliche Endzeitstimmung und auf sowas fahr ich einfach ab. Viel zu schreiben gibt’s darüber eigentlich nicht, denn Bilder sagen hier mehr als alle Worte.

Felix in der WüsteWüste und VulkanSchluchtMondlandschaftWüstenwalkWandSalzkappenKletternSchattenBergeHangSonnenuntergang

Zu erzählen gibt’s allerdings was über eine unglaubliche Person, die auch auf dieser Tour war: Eine ältere, deutsche Frau, die zwar nicht in unserem Bus saß, aber die gleichen Stopps hatte und uns deshalb immer wieder begegnete. Sie hatte graues, kurzes Haar, ein Gesicht, das an eine Mischung aus Hund und Mann erinnerte und zeichnete sich dadurch aus, dass sie ausnahmslos jeden Menschen anbrüllte, der ihr über den Weg lief.

Den ersten Kontakt hatten wir mit ihr, als wir ein Stück durch die Wüste liefen. Plötzlich stand sie mit ihrer Kamera vor uns und brüllte los, weil wir wohl ihren Bildausschnitt verunstalteten. Sie fauchte und tobte, wir seien völlig unwichtig für sie und sie lege keinerlei Wert darauf, uns auf dem Foto zu haben! Schockiert fragten wir die Kollegen aus ihrem Bus, was falsch mit ihr läuft. Sie erzählten uns, dass sie angefangen hätte zu brüllen, als der Bus sie fünf Minuten zu spät abholte. Sie sei Deutsche und Deutsche kämen niemals zu spät, sie hätte sich noch nie in ihrem Leben verspätet! Im Bus muss sie sich dann wohl direkt neben den Fahrer gesetzt haben und so lange auf ihn eingebrüllt, bis er die Musik ohrenbetäubend laut aufdrehte.

Diese Frau war unglaublich: Wenn sie gerade niemanden zum anbrüllen fand, fluchte sie laut vor sich hin. Zudem konnte sie neben deutsch noch spanisch und englisch, also mit wirklich mit jedem streiten. Als wir sie das nächste Mal sahen, schrie sie gerade den armen Klomann vor einer öffentlichen Toilette an. :)

Irgendwann war’s echt wie fernsehen. Wir beobachteten sie aus der Ferne und gaben Tips ab, wer ihr nächstes Opfer sein würde. Von einem Berg aus hatte man einen super Überblick und konnte genau sehen, wer ihren Weg kreuzen würde. Dann immer dasselbe Bild: Wütendes Gefuchtel, gellende Schreie und ungläubig guckende Menschen, die sich nicht ganz sicher waren, ob das wirklich gerade passiert war. Diese Frau war auf jeden Fall die Attraktion des Tages. Vielleicht gehörte sie auch zum offiziellen Unterhaltungsprogramm der Tour. :)

Wüstenstädtchen San Pedro



 

Gestern bin ich mit dem Bus in San Pedro angekommen, einem kleinen Örtchen in der Atacama Wüste. Im Bus hab ich einen Chilenen im Deutschland T-Shirt getroffen. Auf dem T-Shirt hat sich aber ein Buchstabendreher eingeschlichen: „Deustchland“. Ist hier wohl noch keinem aufgefallen. :) Ich fand das so lustig, dass ich ein Foto von ihm machen musste. Ich wollte ihm aber nicht die Freude an seinem T-Shirt nehmen und hab ihm deshalb erzählt, dass ich sein T-Shirt super finde und deswegen das Foto brauche. :)

Deustchland-FanStraße in San PedroKircheVulkan

San Pedro ist winzig und eigentlich ein reiner Touri-Ort. Ist ganz süß hier, aber leider schweineteuer, doppelte Preise für alles. Hab meinen alten Kollegen Paul hier wieder getroffen, war schön, ihn mal wieder zu sehn. Er zieht morgen weiter nach Peru, ich will noch ein paar Tage in Chile bleiben, aber in Peru laufen wir uns bestimmt wieder über den Weg, haben ungefähr die gleiche Route.

Hab heute nicht viel gemacht, außer mit Paul und ein paar Kollegen im Schwimmbad rumzuplantschen. San Pedro liegt zwar auf 2400 Höhenmetern, aber es ist trotzdem brüllend heiß. Wen wundert’s in der Wüste. :)