Bus nach Cuzco auf Valium



 

Gestern um 10 Uhr wollten Paul und ich weiter in Richtung Cuzco ziehen, allerdings mit ’nem Stopp für eine Nacht in der Mitte um die 21 Stunden Busfahrt bisschen abzukürzen. Johnny wollte um 14 Uhr den Direktbus nach Cuzco nehmen, also hatten wir’s endlich geschafft ihn loszuwerden.

Doch am Busterminal kam der Schock: Unser Bus fiel aus und die einzige sinnvolle Option war, um 14 Uhr direkt nach Cuzco zu heizen. Doppelt Scheiße, erstens hatten wir keinen Bock auf 21 Stunden Busfahrt und zweitens nicht auf Johnny.

Naja, kann man halt nix machen, Bustickets umgetauscht und gewartet. Paul fiel ein, dass ihm jemand empfohlen hatte, die langen Busfahrten mit Valium etwas chilliger zu gestalten. Gibt’s hier rezeptfrei, also fragten wir im Bus-Terminal, wo die nächste Apotheke sei. Man sagte uns, dass die Gegend ums Terminal ziemlich gefährlich wäre und wir da lieber nicht rumaufen sollten. Bla, bla, bla, gefährlich hier gefährlich da, hab noch keinen Ort in Südamerika gefunden, von dem nicht irgendjemand behauptete, dass er gefährlich wäre.

Die Suche nach ’ner Apotheke gestaltete sich aber nicht so einfach und nach ’ner Stunde Rumlatscherei wollten wir schon fast aufgeben. Doch dann hatte der Himmel Erbarmen mit uns, wir fanden eine und bekamen ’ne 10er-Packung Valium für 70 Cent.

Im Busterminal trafen wir auf Johnny, unsere Hoffnung, dass er’s verpennen würde erfüllte sich leider nicht. Die 21 Stunden Busfahrt vergingen wie im Flug, schön eingepackt in ’ner weichen Watteglocke und selbst die fehlende Beinfreiheit störte nicht im geringsten. :)

In Cuzco suchten wir uns ’ne Bleibe, ich war mal wieder bereit für bisschen Privatsphäre und nahm mir ein Einzelzimmer mit Fernseher und eigenem Bad, Johnny buchte ein Zimmer im selben Hotel und Paul hat in ’nem Hostel um die Ecke eingecheckt. Nach ein paar Stunden Ratzen bin ich auch wieder auf’m Dampfer und bereit zu entdecken, was das Nachtleben in Cuzco so zu bieten hat.