Sucre – die weiße Stadt



 

Paul und ich sind heute Morgen mit dem Nachtbus in Sucre angekommen. Nachdem wir einige Hotels abgeklappert haben, die entweder ausgebucht oder scheiße waren, sind wir schließlich recht nobel untergekommen. Hab jetzt ein Eizelzimmer mit Fernseher, edlem Holzmobiliar und gefließtem Bad. Dafür muss ich 100 Bolivianos (10 Euro) pro Nacht berappen, was für bolivianische Verhältnisse feudal teuer ist, aber hier kann ich mir schon mal etwas Luxus leisten.

Die weiße StadtStraßenlebenKircheBolivianische Überraschung

Schlafen im Nachtbus klappt meistens nicht wirklich, deshalb hab ich gleich mal bis nachmittags geratzt. Bin dann bisschen durch die Stadt gelatscht, hauptsächlich um Speise zu finden, und hab schon ’nen ersten kleinen Eindruck bekommen, allerdings wirklich nur ’nen kleinen. Sucre war früher mal Hauptstadt von Bolivien, heute ist es immer noch das juristische Zentrum des Landes. Man nennt es auch „weiße Stadt“, weil fast alle Gebäude in weiß gehalten sind. Optisch macht die Stadt auf jeden Fall was her.

Bin schließlich in ’nem schicken Cafe gelandet und hab mir, neugierig wie ich bin, die „bolivianische Überraschung“ zum Frühstück bestellt. Hab dann einen Teller mit Kartoffeln, Mais und einem Berg roter, seltsamer Krebse bekommen. Nachdem ich zwei von ihnen aufgepopelt und trotzdem kaum Fleisch rausbekommen hab, erklärte mir die Kellnerin, dass man sie komplett mit Schale zerkaut. Das funktionierte dann bestens und war bisschen wie Chips wegknuspern. :)

Jetzt wird’s auch schon wieder dunkel und ich werd mich mal auf die Suche nach Paul begeben. Vielleicht ziehn wir noch bisschen um die Häuser, mal sehn, wie’s ihm geht. Gestern hat ihn seine wöchentliche Lebensmittelvergiftung mal wieder erwischt. :(