Aber der Reihe nach… der Flug war perfekt, hab mit der Costa-Ricanerin Karina neben mir die 10 Flugstunden fast durchgehend spanisch gesprochen, das war besser als jeder Kurs. Ich hab ihr bisschen deutsch erklärt, als sie nach was schwierigem gefragt hat, hab ich ihr „Schicht im Schacht“ beigebracht und sie hat sich stundenlang die Zunge daran zerbrochen. :) Habe sie schließlich nach Berlin eingeladen und sie mich nach Costa Rica, mal sehen, ob wir uns nochmal wieder sehen.
Am Flughafen habe ich mir eines der schwarzen „Taxis officiales“ geschnappt, die angeblich sicher sein sollen, bin aber doch mit einem etwas mulmigen Gefühl eingestiegen. Habe den Fahrer gefragt, wie es momentan mit der Sicherheit in Caracas aussieht und als er mit „un poco malito“ („ein bisschen schlechtlich“) antwortete, fühlte ich mich nicht gerade besser. Hab dann meine sämtlichen Wertsachen und Geldscheine so weit wie möglich in meinem Gepäck verteilt und ließ Caracas auf mich zukommen.
Meine größte Sorge war der Weg zum Hostel. Es liegt in einer Fußgängerzone, so dass man von der Straße aus 100 Meter laufen muss. Diese hundert Meter mit sämtlichem Gepäck wären bei einem Überfall auf jeden Fall sehr schmerzhaft. Bin dann aus dem Taxi gesprungen und im Stechschritt zur rettenden Tür marschiert, habe zweimal geklingelt, dann stand endlich Gustavo vor mir, der mir in diesem Moment wie der Heiland vorkam.
2 Stunden später muss ich mal wieder feststellen, dass nichts so heiß gegessen wird, wie es gekocht wird. Gustavo zeigte mir mein Zimmer, spendierte Bier und verbreitete eine dicke Portion gute Laune. Direkt um die Ecke hier steigt gerade ein kostenloses Konzert mitten im Zentrum von Caracas, er schleppte mich und meine 2 Zimmergenossen direkt dorthin und plötzlich waren wir mittendrin. Mucke, schöne Frauen, Polizisten, Soldaten, Jonglierer, finster aussehende Typen… alles auf einmal.
Ich liebe diesen Kontinent einfach! Hab ein paar Sätze mit einer schönen Brasilianerin gewechselt, mich staunend umgeschaut, dann hat uns Gustavo aber direkt wieder ins Hostel geschleppt. Jetzt steht frisches Bier auf dem Tisch, Gustavo grillt gerade und hat ein kostenloses Barbecue angekündigt.
Alles in allem: Die Spiele beginnen, und sie beginnen super!
Juhu, da bin ich aber froh. Du lebst und wenn ichs auch noch schaffe, werden wir tatsächlich zusammen weiterreisen :) Johannes
Ne, was fürn Zufall, ich schau nach Jahren auf Felix‘ alten Blog und promt isser wieder unterwegs!
Na denn viel Abenteuer , ich freu mich auf ein spannendes Reisetagebuch.
Heino