Um 22 Uhr machten wir uns auf den Weg und ließen uns per Taxi hin kutschieren. Wir hätten eigentlich sofort den Rückzug antreten sollen, als wir sahen, wo wir gelandet waren. Ein Butler half uns aus dem Wagen und führte uns zur Rezeption. Dort fragten wir nach der versprochenen Party, nach einer Kopf-bis-Fuß-Musterung sagte man uns, die eigentliche Party sei voll, aber man werde uns zu einer zweiten Feier im Hotel führen.
Ein Mitarbeiter leitete uns durch unzählige Höfe und Pool-Bereiche, durch Glasscheiben sahen wir feine Herrschaften in Anzügen, in gedämpft blaues Licht getaucht, auf der eigentlichen Party „feiern“, das heißt rumsitzen, fressen und Sekt saufen.
Das Hotel war eigentlich eher eine kleine Stadt, wer hier Urlaub macht, kommt aus dem Laden garantiert nie raus und erzählt wahrscheinlich hinterher, wie schön Jordanien gewesen sei. Als wir endlich auf der uns zugedachten „Party“ ankamen, drehten wir uns auf der Stelle um und traten den Rückzug an. Hier war das Licht nicht blau, sondern rosarot, die Leute waren etwas weniger schick gekleidet und hatten bunte Papphütchen auf dem Kopf sitzen. So wollten wir nicht enden, zum Glück fanden wir sofort ein Taxi, das uns zurück nach Aqaba fuhr.
Wir beschlossen, unsere eigene Party zu feiern, holten uns Bierdosen im Liqueur Shop und setzten uns in ein Strandcafe. Besser gesagt auf ein paar Plastikstühle, zu denen man uns Tee in Pappbechern brachte. Als diese leer waren, füllten wir sie mit Bier nach und dann nochmal und nochmal und nochmal. Schließlich war es 12 und wir sahen drei Feuerwerke gleichzeitig: Eins in Eilat, eins in Ägypten und eins direkt hier in Jordanien, alles nur ein paar Kilometer voneinander entfernt. Es war zwar nichts dolles, nur ein paar Raketen für die Touris, aber es reichte, um bei uns etwas Silvesterstimmung zu verbreiten.
Gegen halb zwei waren wir im Bett und nun scheint tatsächlich 2014 zu sein.