Die Odyssee nach Sigacik



 

Heute haben wir uns mal so richtig früh um 8 Uhr aus dem Bett gequält, um rechtzeitig auf der Piste Richtung Sigacik zu sein. Im Lonely Planet stand, dass wir mit dem Bus in eine Stadt namens Seferihisar fahren sollten und von dort aus ein Dolmus (Sammeltaxi) nach Sigacik nehmen. Als wir mit unseren Rucksäcken an der Hauptstraße standen, wurde uns plötzlich bewusst, dass der Bus nach Seferihisar nicht vom Haupt-Busbahnhof, sondern einem kleineren im Süden der Stadt abfuhr.

Schlimmer noch: Da wir übermorgen Abend um 21 Uhr am Flughafen von Istanbul sein müssen, mussten wir uns heute noch nach Busverbindungen erkundigen und ein Ticket kaufen. Das wiederum gab’s nur am Haupt-Busbahnhof im Norden von Izmir. Nach einer endlosen Fahrt waren wir dort und fragten nach Verbindungen nach Istanbul. In unserer Verpeiltheit kaufen wir ein Ticket für einen Bus, der um 11 Uhr morgens in Izmir startet und um 20 Uhr in Istanbul ist. Das ist an sich schon ziemlich knapp, weil der Flughafen nochmal 50 Kilometer östlich liegt. Zu allem Überfluss wurde uns auf einmal bewusst, dass wir an einem Busbahnhof weit westlich von Istanbul ankommen würden. Keine Ahnung, ob das alles klappt, wird auf jeden Fall supersportlich, den Flug überhaupt zu schaffen.

Wie auch immer, wir versuchten nun uns zum kleineren Busbahnhof südlich von Izmir durchzuschlagen. Scheinbar gab es aber keine Direktverbindung, ein Typ, den wir fragten, faselte irgendwas von umsteigen. Nach ewiger Warterei setzte er uns in einen Bus. Als wir ankamen gab’s eine nette Überraschung: Es war doch eine Direktverbindung und wir standen nun schon mitten auf dem Busbahnhof. Da wir das aber nicht wussten fragten wir jemanden, wie man dort hinkommen würde. Wir müssen wohl einen echt verpeilten Eindruck gemacht haben, den er schüttelte nur den Kopf und schaute uns an, als ob wir Aliens wären.

Wie auch immer, wir saßen nun im Minibus nach Seferihisar und nach einer Stunde im Dolmus nach Sigacik. Dort angekommen machten wir uns auf die Suche nach einer Bleibe. Nach einer Weile fanden wir das perfekte Zimmer für uns: 50 Lira (25 Euro) für zwei, direkt am Wasser mit Meerblick und einem Balkon. Das Paradies! Und alles ist richtig schön chillig und ruhig hier, perfekt nach dem stressigen Izmir.

Wir schnappten unsere Badesachen und fuhren ins benachbarte Städtchen Akkum. Dort gibt’s einen schönen Sandstrand, wo wir uns für ein paar Stündchen hinchillten und im Meer planschten. Das habe ich nochmal gebraucht, das letzte Mal Sommer, bevor’s übermorgen wieder ins kalte Berlin geht.

In Akkum liegt direkt neben dem Strand ein recht großes Hotel für Pauschal-Touris. Nur zum Spaß sind wir mal durch die Anlage geschlendert. Was wir sahen, war unglaublich: Die dummen Touris haben direkt das Meer vor der Nase, doch was machen sie? Sie liegen lieber am Pool hinter ’ner Hecke und lassen sich vom DJ mit schlechter Mucke beschallen. Mann, Mann, Mann, wie bescheuert kann man sein? Am Pool rannte ein junger, gut gebauter Animateur herum, zerrte die alten, dicken Trullas hoch und jagte sie in den Pool. Das finden die hinterher bestimmt so richtig abenteuerlich. :)

Abends fuhren wir wieder zurück nach Sigacik und führte die Stephanie zum Fisch essen aus. In ’nem Fischerort sollte man das unbedingt mal tun, finde ich. Zuerst wollte uns ein Touri-Schlepper reinlocken und erzählte was von 15 Lira (7,50 Euro) pro Fisch. Zum Glück sind wir ohne ihn gegangen, denn in Wirklichkeit hat’s nur die Hälfte gekostet. :)

Danach haben wir uns noch ein Wasserpfeifchen in ’ner Tee-Bar gegeben, jetzt werden wir uns gleich auf unseren Balkon chillen und dann ratzen gehn.

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