Codein und Knochensäge



 

Die Codeinnacht war wesentlich unspektakulärer, als ich sie mir vorgestellt hatte. Gegen die Schmerzen hat’s geholfen, aber war nicht viel anders als jedes andere Schmerzmittel auch. War wohl ziemlich niedrig dosiert. Gestern war ich beim Kieferchirurgen, der dann die Knochensäge angesetzt hat und den Rest der Weisheitszahnwurzel rausgeholt. Der war eher von der gröberen Sorte, Chirurgen sind halt einfach die Fleischer unter den Ärzten. :)

Der war schneller als ein 100-Meter-Läufer: Hinlegen, Mund auf, Spritzen rein, zack zack, kurz warten, „Ist es taub? Gut, ich säge jetzt!“, kreissägenartige Geräusche im Kopf, tausende seltsame Messer und Nadeln in meinem Mund, nach 4 Minuten: „Fertig, in einer Woche kommen Sie wieder zum Fäden ziehen, auf Wiedersehen!“ Wenn er immer so effizient arbeitet, ist er bestimmt ein reicher Mann.

Für den Rest der Woche bin ich krank geschrieben. Die Schmerzen sind zwar auszuhalten, aber bin insgesamt so platt als hätte mir jemand mit ’nem Hammer auf den Kopf gehauen. Ob das nu Gelbfieberreaktion oder Knochensägenauswirkung ist oder beides… keine Ahnung. Hauptsache, ich werd innerhalb der nächsten 10 Tage wieder fit. Denn dann ist ABFLUG!

Noch 2 Wochen, der Countdown läuft…



 

Ab heute sind es noch genau 2 Wochen bis zum Abflug. Ein guter Zeitpunkt, um mit diesem Blog zu starten, finde ich. Gestern war ich auf Johannes‘ WG-Party und viele haben mich gefragt, ob ich nicht total aufgeregt wäre. Eigenartigerweise bin ich’s momentan kaum. Vor einem Monat war das wesentlich schlimmer, als noch etliche Sachen unklar waren: Wie klappt das mit der Wohnungsuntervermietung, haut das mit der Kohle wirklich hin, brauche ich einen genauen Reiseplan, schaffe ich’s nach Antarktika rüber zu setzen…

Aber jetzt sind so gut wie alle Punkte geklärt, Antarktika werde ich schweren Herzens weglassen und die letzten größeren 2dos sind das Starten des Blogs und das Vorbereiten der Mixotic. Ich spüre eine recht gelassene Vorfreude in mir, die sich äußerst angenehm anfühlt. Bin mal gespannt, ob dieser Zustand anhalten wird oder nochmal kräftig umschlägt.

Morgen lass ich mir im Tropeninstitut noch ’ne Ladung Gelbfieberimpfstoff verpassen, damit mein Körper gegen alles gestählt ist, was da in Südamerika so gekreucht und gefleucht kommen mag.