Strand, Meer und ein bisschen Hippie-Feeling in der Kabak-Bucht

Kabak – eine traumhafte Bucht mit dem perfekten Sonnenuntergang, gelegen in einer dramatischen Landschaft aus schroffen Tälern und steilen Felswänden. Die Aussicht darauf ließ mich meine Pläne über den Haufen werfen.



 

Nachdem sich mein Plan, in Ölüdeniz in Strandnähe zu campen, nicht so recht in die Tat umsetzen ließ und der Campingplatz oben drüber auf dem Berg ziemlich langweilig war, verabschiedete ich mich von meinem Plan, bis zu meiner Rückkehr nach Fetiye nur noch zu Fuß unterwegs zu sein. Bis zum nächsten Strand in Kabak wäre ich weitere zwei Tage unterwegs gewesen, langsam hatte ich auch das Bedürfnis nach ein wenig sozialer Interaktion.

Mein ursprünglicher Plan, innerhalb von ein paar Tagen zum Patara-Strand zu laufen, stellte sich auch als ein wenig überambitioniert heraus. Nach genauerer Recherche wurde mir klar, dass das insgesamt mindestens eine Woche dauern würde. So setzte ich mich kurzerhand in den nächsten Bus zur Bucht von Kabak. Die Straße führte über spektakuläre Serpentinen an steilen Klippen direkt am Meer entlang, die Landschaft war einfach atemberaubend.

Unterwegs lernte ich Erkan und Bojan aus Österreich kennen, die auch auf dem Weg nach Kabak waren. Sie ließen sich dort am Campingplatz ¨Sultan Camp¨ rausschmeißen, der ihnen empfohlen worden war und ich hängte mich kurzerhand dran. Der Campingplatz war supergechillt, ich mietete mir ein großes Zelt, das schon fertig aufgebaut war und aus dem mich eine weiche Matratze anlachte. Ich stelle fest, dass in meinen Wildnistrip so nach und nach der Luxus einkehrt: Erste Nacht campen im Wald, zweite Nacht mit meinem Mini-Zelt auf dem Campingplatz, dritte Nacht im großen Zelt mit richtiger Matratze. Morgen 5-Sterne-Hotel? Nein nein, so weit wird es nicht kommen.

Man munkelt so, dass Kabak bei weitem nicht mehr so viel Flair hat, wie noch vor ein paar Jahren, aber irgendwie munkelt man das ja überall. Ich finde diese Bucht jedenfalls super, einfach ein total entspanntes Stück Strand abseits von dicken Hotelbunkern. Am Hang hinter der Bucht gibt es Campingplätze, Holzhütten und Bungalows und am Strand ist auf jeden Fall noch ein ganzes Stück von dem Hippie-Flair zu spüren, durch das Kabak so bekannt wurde. Ich hielt ein Schläfchen in der Abendsonne und genoss den Sonnenuntergang.

Den Abend verbrachte ich mich Erkan und Bojan und einem Bierchen am Strand. Erkan stammt ursprünglich aus der Türkei und ist gerade länger hier unterwegs, Bojan besucht ihn für zwei Wochen. Es tat gut, nach der Abgeschiedenheit der letzten Tage mal wieder unter Leute zu kommen, wir schwatzten über die Travellei und das Leben und so weiter. Dann schlief ich wie ein Baby auf der wunderbar weichen Zelt-Matratze ein.

Heute brach ich zu einer ganz ordentlichen Wandertour auf, von Kabak nach Faralya auf dem Lykischen Weg über einen Berg, dann an den Klippen der Küste entlang zurück nach Kabak. Da ich meine Campingausrüstung im Camp lassen konnte, war ich recht leicht bepackt, da war das Laufen gleich mal um Welten entspannter als mit 10 Kilo auf dem Rücken die Tage davor. Ich habe mich außerdem in den letzten Tagen ganz gut darauf eingestellt, nur morgens und abends richtig zu essen und mich unterwegs von den Trauben und Beeren zu ernähren, die ich so finde. Wenn ich so weiter mache, wird mein Körper bald eine gewisse Adonishaftigkeit annehmen. :)

Der Weg von Faralya zurück nach Kabak war richtig, richtig spektakulär, er führte ganz oben am Rand des Butterfly-Tals entlang und man konnte von der Felskante hunterte Meter tief fast senkrecht nach unten schauen. Weiter ging es am Meer entlang mit einem Erfrischungsstopp am Aktas-Strand im kristallklaren Wasser. Schließlich lief ich in der Abendsonne durch Pinienwälder zurück nach Kabak. Am Ende hatte ich fast 20 Kilometer geschrubbt, fiel erschöpft in den Sand der Bucht und blieb da liegen, bis die Sonne unterging.

Ich bin mir noch nicht ganz sicher, wie es von hier aus weiter geht. Ich werde heute Nacht noch hier bleiben, zum Patara-Strand wären es dann drei Tage Fußmarsch, einen Bus gibt es von hier aus nicht. Ich kann mir im Moment absolut nicht vorstellen, dass mir morgen früh mit dann bestimmt noch schmerzenden Füßen so wirklich der Sinn danach steht.

2 thoughts on “Strand, Meer und ein bisschen Hippie-Feeling in der Kabak-Bucht”

  1. Moin Kollejsche,
    ach du bist zu beneiden. Hier geht der Sommer gerade so richtig zu Ende. Es ist grau, es regnet, man rückt wieder im Trockenen zusammen. Hab den Nachbarn heute ne Ladung Apfelstrudel und Apfelkompott vorbeigebracht. Hätte auch nicht gedacht, dass sowas mal passiert….. Aber ich will nicht klagen, immerhin muss sich nicht bei so einer Hammerhitze arbeiten, wie sie bei dir herrscht. Sich ein bisschen in der Sonne zu aalen, jeden Tag neue Menschen kennen zu lernen und sich für den Titel „Mr. Oberschenkel“ nen Ast abzuwandern, hört sich wirklich gut an. Hast du noch Lisas Tip im Hinterkopf!?
    Also, mein Lieber
    Hand zur Mütze zum Gruß!
    Müscha, Gitti und Moritz

  2. Heyheyhey,

    schön, von dir zu hören, Kollesche! Es hat schon so seine Vorzüge, einfach ein bisschen nach Süden fahren zu können, sobald es irgendwo zu kalt wird. :)

    Lisas Tipp war das Örtchen Olympos, da bin ich inzwischen gelandet. Super zum Faulenzen, werde hier wohl ein Weilchen hängen bleiben und deshalb den Titel Mr. Oberschenkel eventuell schnell wieder verlieren. :)

    Lasst’s euch gut gehen, ich schick euch bisschen Sonne nach Deutschland… oder einfach warmen Apfelstrudel essen, wenn’s zu kalt wird. :)

    Viele Grüße,
    Felix

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