Tschüss Ukraine, hallo Moldawien!



 

Wir haben die letzte Nacht am ukrainischen Feldweg ohne ungebetene Besucher hinter uns gebracht. Heute Morgen wurden wir von Lastwagengeräuschen geweckt, denn an unserem Stellplatz führte offenbar eine Transportstrecke für eine nahegelegene Zementfabrik vorbei. Als wir im offenen Schnauferle frühstückten, wurden wir von den Fahrern mit großen Augen angestarrt, wir starrten mit großen Augen zurück. Dabei war nicht so richtig klar, ob sie uns oder wir sie suspekt finden sollten.

Wir fuhren los Richtung moldawische Grenze. Zwischenzeitlich waren wir uns sicher, dass es dort keinen Grenzübergang gab, denn je näher wir Moldawien kamen, desto weniger Autos waren auf der Straße. Offenbar wollte niemand dorthin, denn am Ende waren wir fast allein auf weiter Flur. Schließlich erreichten wir die Grenze, es gab natürlich doch einen Übergang und nach dem üblichen Papierkrams und den uns inzwischen auch bekannten belustigten Kommentaren der Grenzbeamten über unser Gefährt hatten wir die Ukraine verlassen und Moldawien betreten.

Die Ukraine war auf jeden Fall ein Erlebnis, das ich nicht missen möchte. Bemerkenswert ist, dass wir während unseres Aufenthaltes dort keinen einzigen Touristen getroffen haben, das ist mir bis jetzt nur in Venezuela passiert, als ich mit Johannes 2012 von Caracas Richtung Kolumbien reiste.

In Moldawien kamen wir ganz gut vorwärts, weil die Straßenverhältnisse hier wesentlich besser als in der Ukraine sind. Nach einer guten Stunde erreichten wir Balti, die zweitgrößte Stadt des Landes. Für einen Augenblick überkam mich ein ziemlicher Kulturschock, denn wir fuhren durch Meere von Plattenbauten, die aussahen, als würden sie beim nächsten Windhauch zusammenbrechen. Wir legten einen Zwischenstopp im Zentrum ein, wo dann wiederum eine recht entspannte Normalität zu spüren war. Moldawien sieht wohl recht wenige Touristen und diese Stadt ganz sicher so gut wie nie einen. Der zentrale Platz von Balti wirkte ein wenig wie aus der Zeit gefallen, von einem Regierungsgebäude blickten Marx, Engels und Lenin auf uns herab und um das Denkmal eines sowjetischen Kampfpanzers herum stutzten Gärtnerinnen die Hecke.

Nach einem leckeren Essen fuhren wir weiter Richtung Hauptstadt Chisinau, aber auf halber Strecke bekamen wir von einem Tankwart den Tipp, in einer Hütte an einem nahe gelegenen See zu übernachten. Das taten wir dann auch und nun haben wir einen Schlafplatz in einer Holzhütte mit Bad und Bett für 350 Lei (18 Euro) bekommen. Nochmal schön chillen hier, bevor es morgen weiter geht ins quirlige Chisinau.

2 thoughts on “Tschüss Ukraine, hallo Moldawien!”

  1. Ach ist das schön euch zwei auf eurer Reise aus der Ferne begleiten zu können! Wenn ich das alles so lese, dann kribbelts mir im linken kleinen Reisezeh :)
    liebe Grüße aus dem ollen Berlin..

  2. Hey Lieschen,

    schön von dir zu hören. Dann lass bald mal deinen Reisezeh sprechen und komm mich mal besuchen. :)

    Viele Grüße aus Chisinau,
    Felix

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert