Santiagorunde



 

Hab heute ’ne kleine Santiagorunde zu Fuß gedreht und mir ein paar Sachen angeschaut. War zuerst in der Nationalbibliothek und bin dann auf einen kleinen Berg namens Santa Lucia geklettert, von wo aus man einen netten Blick über die Stadt hat. Die schneebedeckten Anden kann man hinter der Smogglocke leider nur erahnen.

NationalbibliothekBlick vom Santa Lucia über SantiagoStraßenzaubererPalacio de la Moneda

War dann noch im präkolumbianischen Museum, wo es indigene Kunst aus Zeiten vor der Kolonialisierung zu sehen gab. War ganz ok, aber ich bin wohl nicht so der Museumsfan. Am Ende hab ich mir noch den Palacio de Moneda angeschaut, den chilenischen Präsidentensitz, leider nur von außen, weil ich etwas spät war und man nur bis 18 Uhr rein darf.

Wieder in Santiago



 

Nun bin ich wieder in Santiago de Chile. Fühlt sich gut an, mal wieder in der großen Stadt zu sein nach der letzten ziemlich beschaulichen Zeit. Die Grenzüberquerung war wie immer ein Graus, ewig anstehen um einen Stempel abzuholen, noch länger anstehen für den nächsten Stempel und nochmal länger für die halbherzigen Taschenkontrollen, damit nur ja keine Lebensmittel die Grenze überqueren. Alles reine Schikane, denn kurz nach der Grenze zog mein Sitznachbar ein Sandwich aus seiner Tasche. :)

Grenzübergang in den BergenSerpentinenkleines mexikanisches Restaurant

Nach der abscheulichen letzten Nacht ohne Schlaf wollte ich heute in wunderschönen Gemächern nächtigen. Das scheint mir gelungen zu sein, hab ein super Hostel im Barrio Brazil gefunden, einem entspannten Stadtteil mit süßen, kleinen Häuschen und trotzdem recht zentral gelegen. Das Hostel ist zwar nicht ganz billig, aber das schönste, das ich bis jetzt gesehen hab. Sehr geschmackvoll eingerichtet mit viel Bambus, Holz, bunten Lampenschirmen und einer unglaublichen Dachterasse. Werd das mal für eine Nacht genießen, mir dann aber wohl was günstigeres suchen.

Lustig: Als ich in mein Dormitory kam, hab ich mich meinem englischen Zimmerkollegen als Felix vorgestellt. Da fragte er mich, ob ich einen Paul aus Irland kennen würde. Es stellte sich heraus, dass Paul, mit dem ich die letzten Wochen unterwegs war, zufälligerweise im selben Hostel in exakt demselben Bett übernachtet hat und heute morgen abgereist ist. :)

Hab hier in der Nähe ein leckeres, ganz kleines mexikanisches Restaurant gefunden, in dem direkt hinter der Bar auf einer großen Herdplatte gebrutzelt wird. Könnte dort stundenlang sitzen und zugucken, wie Tacos gebraten und mit Champions, Fleisch und geschmolzenem Käse befüllt werden. :)

Besuch bei Soledad in Santiago



 

Bin nach einer Nacht Busfahrt gestern mit Brian in Santiago de Chile angekommen. Haben noch nicht viel von der Stadt gesehen, weil wir von der Fahrt ziemlich durch waren und deshalb den ganzen Tag im Hostel geratzt haben. Haben gestern Abend Soledad besucht, die Chilenin, die wir in Buenos Aires kennen gelernt hatten. Sie wohnt zufälligerweise nur 5 Minuten Fußweg von unserem Hostel entfernt. Patricia kam auch vorbei, die andere Chilenin aus Buenos Aires. War schön, die beiden mal wieder zu sehen.

StatueFischmarktFelix im ParkStraßenmusik

Im Laufe des Abends gab es eine etwas seltsame Geschichte. Soledad hatte in Buenos Aires wohl mal in meinem Blog rumgestöbert und ein paar Postings mit einem Online-Translator übersetzt. Dabei muss sie auf ein Posting gestoßen sein, wo ich Brian namentlich erwähnt hatte, sie aber nur als „die beiden Chileninnen“. Das scheint sie einen Monat lang beschäftigt zu haben, auf jeden Fall sprach sie gestern auf einmal davon.

Das schräge an der Geschichte ist, dass sie glaubte, ich hätte ihnen keine Namen gegeben, weil sie Südamerikanerinnen sind und es deshalb nicht wert seien, namentlich erwähnt zu werden. Ihr war das dann alles ziemlich peinlich und es war schwer, mit ihr darüber zu sprechen, aber es muss hier so eine Art kollektives Minderwertigkeitsgefühl gegenüber der sogenannten Ersten Welt geben.

Würde da gerne etwas mehr drüber rauskriegen. Werd jetzt auf jeden Fall mal etwas Tempo aus meinem Trip rausnehmen. Der erste Monat war ziemlich viel High-Speed-Travelling, was für den Anfang auch super war, aber eben nicht für die ganze Zeit. War bis jetzt vor allem als Tourist unterwegs, ein Gletscher hier, ein Strand da, aber will jetzt mal versuchen, die Seele Südamerikas etwas besser kennen zu lernen. Und die Mädels. Irgendwie gehört beides ja auch zusammen. :)